Vorstände legen Mandate nieder

21.09.2000

Die Infomatec-Vorstände Gerhard Harlos und Alexander Häfele wollen bis zum Ende des Jahres ihre Mandate niederlegen, um den "Weg für einen Neuanfang" freizumachen. Mit diesem Schritt ziehen die zwei in die Kritik geratenen Manager die Konsequenzen aus dem Skandal um gefälschte Umsatzprognosen. Die Nachfolger stehen noch nicht fest.

37 Millionen Euro muss das Unternehmen bis zum Jahresende aufwenden, neben operativen Kosten entfallen davon 16 Millionen Euro für Kreditrückzahlungen an Banken, wobei allerdings die Eigenkapitalquote von Infomatec rund 86 Prozent betrage, heißt es aus dem Unternehmen. Zudem könnten Anlagen im Wert von 38 Millionen Euro innerhalb weniger Wochen verkauft werden.

Um die Unternehmenskosten zu senken, sollen im Rahmen einer weitreichenden Umstrukturierung 120 Mitarbeiter (20 Prozent) entlassen und die betrieblichen Ausgaben - etwa für Büroflächen - gesenkt werden.

Infomatec hat derweil mit der Frankfurter Future Securities AG eine weitere Betreuerbank gefunden. Damit hofft der angeschlagene Augsburger Anbieter von Settop-Boxen die Bedingungen für einen Verbleib am Neuen Markt zu erfüllen. Kurz davor fand das Unternehmen in der Lang & Schwarz Wertpapierhandel AG einen neuen Sponsor. Laut Recherchen der "Computerwoche" genießt Future Securities allerdings einen eher zweifelhaften Ruf, ein Analyst bezeichnete diese Wahl gar als "letzten Notnagel".

Anfang September hatten die bisherigen Betreuerbanken West LB und Sal. Oppenheim ihre Unterstützung aufgekündigt, nachdem die Augsburger - nicht zuletzt aufgrund der Computerwoche-Enthüllungen - in die Schlagzeilen geraten waren. (via)

www.infomatec.de

www.future-group.net/fs

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