WAP-Handys sind kaum gefragt

31.08.2000
Dass die WAP-Technologie nicht so gut eingeschlagen hat, wie sich die Initiatoren das gewünscht haben, ist klar. Aber auch Prognosen wie: "Noch läuft WAP nicht, aber bald", die man überall hören konnte, werden durch die neueste Studie der Marktforschungsgruppe Taylor Nelson Sofres widerlegt.

Die Auguren befragten 4.048 Haushalte in den USA, Großbritannien, Deutschland und Frankreich. Lediglich 13,6 Prozent zeigten Interesse am Kauf eines WAP-Handys. Nur 2,1 Prozent sind sich sicher, dass sie sich ein Mobiltelefon mit WAP-Technologie zulegen wollen. Dieser Gruppe, so die Marktforscher, sei auch der Preis egal. Der Rest der potentiellen Interessenten mache den Kauf allerdings vom Preis abhängig, der für ein solches Gerät gezahlt werden muss.

Im Landesvergleich zwischen den vier Haupt-Handymärkten bildet Deutschland das Schlusslicht. Den Grund sieht Wolfgang Best, Direktor bei TNS Emnid, der deutschen Niederlassung von Taylor Nelson Sofres, in der großen Skepsis der Deutschen gegenüber neuen Technologien. "Außerdem warten die Menschen möglicherweise auf die dritte Generation der Mobilfunknetze, also auf 3G- beziehungsweise UMTS", ergänzt er.

Dass das WAP-Interesse bislang nicht besonders groß ist, kann zum Beispiel auch Julian Riedlbauer, Vorstand des Internet-Service-Providers Addcom, bestätigen. Von seinen 15.000 Kunden hat "gerade mal eine vierstellige Zahl" das Angebot einer kostenlosen WAP-Site angenommen. Sein Kommentar: "Ich glaube nicht, dass WAP eine große Sache sein wird - zu teuer, zu langsam, und die Inhalte halten nicht das, was sie versprechen. Mit GPS und UMTS gibt es bald keinen Grund mehr für WAP." (gn)

www.emnid.tnsofres.com

www.addcom.de

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