Warnung vor Bestellungen aus England

21.08.2003

Das Bundeskriminalamt warnt vor so genannten Stoßbetrügern, die es zurzeit offensichtlich verstärkt auf IT-Firmen abgesehen haben. Das typische Vorgehen: Per Fax oder Telefon bestellen Englisch sprechende Personen im Namen britischer Firmen bei deutschen Unternehmen Computerkomponenten und -zubehör, etwa Festplatten, Prozessoren, Druckerpatronen, aber auch Mobiltelefone. In einigen Fällen ging es um Waren im Wert von mehreren 10.000 Euro. Die angeblichen Kunden geben sich entweder als Vertreter bekannter Firmen aus oder benutzen Fantasienamen. Die bestellte Ware soll ihren Anweisungen zufolge mit einer Spedition an Adressen in London geliefert werden. Als Bezahlung wird das Zusenden britischer Schecks angeboten. Diesen Schecks liegt häufig ein Bestätigungsschreiben der jeweiligen ausstellenden englischen Bank bei. Sowohl die Schecks als auch die Bestätigungsschreiben sind jedoch gefälscht.

Erkennen lassen sich die Betrüger durch ihr ungewöhnliches Geschäftsgebahren: Bei der Abwicklung falle beispielsweise auf, dass der verlangte Warenpreis sofort von den Abnehmern akzeptiert wird und teilweise die Schecks sogar höher ausgestellt sind, als es erforderlich war, so das BKA. Zudem drängen die Täter auf eine schnelle Auslieferung, um in den Besitz der Ware zu gelangen, bevor der Betrug erkannt wird. Auffällig ist weiterhin, dass es sich bei den Telefon- und Faxnummern der Bestellerfirmen um britische Mobiltelefonnummern handelt, die die Ziffer "7" nach der Landesvorwahl - 0044 - haben. Auf den Faxnachrichten ist nie die Absenderkennung beziehungsweise -nummer registriert. E-Mail-Adressen dieser Firmen haben als Domain in der Regel einen Freemail-Anbieter. Das Bundeskriminalamt bittet mögliche Opfer, auch dann Anzeige zu erstatten, wenn sie den Betrug noch rechtzeitig erkannt und die Ware nicht ausgeliefert haben. (mf)

www.bka.de

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