Renovierung überfällig

Was das Problem mit iTunes ist

Thomas Joos ist freiberuflicher IT-Consultant und seit 20 Jahren in der IT tätig. Er schreibt praxisnahe Fachbücher und veröffentlicht in zahlreichen IT-Publikationen wie TecChannel.de und PC Welt.

Darum sind Alternativen häufig besser

Zwar muss auch für den Betrieb vieler Alternativen auf dem Rechner iTunes installiert sein, für Windows-Rechnern etwa bringt iTunes die benötigten Treiber für iPhone, iPad und iPod Touch mit. Software von Dritten ist aber vor allem dann beliebt, wenn es um die Verwaltung der Mediathek geht oder das Synchronisieren mit den Apple-Endgeräten. Die Alternativen bringen häufig modernere und leichter zu verstehende Bedienkonzepte mit. Meist, weil nur die jeweilige Funktion aktiviert ist, die der Anwender auch tatsächlich braucht. Dadurch lassen sich mit den Alternativen häufig auch Probleme beheben, bei denen iTunes nur ungern weiter hilft, zum Beispiel das Wiederherstellen einzelner Titel oder ganzer Mediatheken. Dieser Ärger lässt sich mit Aktivierung der iCloud-Mediathek weitgehend vermeiden, dennoch zeigt, dass ein modularer Aufbau oft besser ist. Aber nicht jeder will auf die iCloud-Mediathek umsteigen, vor allem dann nicht, wenn umfangreiche iTunes-Mediatheken im Einsatz sind.

Umstieg von Android zu iPhone/iPad

Anwender, die von Android-Geräten zu einem iPhone/iPad umsteigen, empfinden iTunes häufig als eine sehr große Hürde. Vor allem wenn es darum geht, Bilder, Musik und andere Dateien über iTunes mit dem eigenen Gerät zu synchronisieren, sind viele Schritte und Einstellungen notwendig. Für Einsteiger ist iTunes also eher weniger geeignet, um die Vorteile der Apple-Welt kennen zu lernen. Vor allem die Verwaltung von Fotos ist in iTunes sehr unglücklich gelöst. Anstatt die vorhandenen Ordner zu verwenden, will das Programm ständig eigene Ordner anlegen, in denen wiederum Daten kopiert und synchronisiert werden. Wer sich an die Apple-spezifische Speicherung der Fotos hält, hat keine Probleme, Windows-Rechner sind da schon problematischer.

Daher ist es für Anwender sehr wichtig, eine strikte Reihenfolge bei der Übertragung zu beachten, da ansonsten Einstellungen verloren gehen, oder die Synchronisierung nicht optimal durchgeführt wird. So lassen sich zum Beispiel Fotos, die über iTunes mit dem iPhone synchronisiert werden, auch nur über iTunes dort löschen - immer vorausgesetzt, dass nicht die iCloud-Fotomediathek aktiviert ist, für die man aber in der Regel zusätzlichen Webspeicher bei Apple mieten muss. Das ist natürlich nur eines von vielen Beispielen für die Probleme in iTunes. Der Software fehlen einfach verschiedene Assistenten, die Neukunden an die Hand nehmen und sie intuitiv durch die notwendigen Schritte führen.

Fazit

iTunes kann viel, ist aber mittlerweile in die Tage gekommen und etwas schwerfällig
iTunes kann viel, ist aber mittlerweile in die Tage gekommen und etwas schwerfällig

iTunes ist ein durchaus brauchbares Programm, man muss sich aber in die Bedienung der Software einarbeiten. Es bleiben kaum Wünsche offen, wenn es darum geht, die eigenen Daten mit den Apple-Endgeräten zu verwalten. Allerdings ist die erste Einrichtung ein mühsamer Weg, und man merkt schnell, dass iTunes ein mittlerweile sehr betagtes Programm ist.

Muss iTunes auf einem Windows-Rechner neu installiert werden, lassen sich leider nicht so einfach Daten übernehmen – der Mac ist wesentlich handzahmer. Natürlich gibt es viele Anleitungen im Internet, die bei der Umstellung helfen, generell wäre es aber wünschenswert, wenn Apple Möglichkeiten bieten würde, um iTunes und dessen Einstellungen von einem Rechner auf einen anderen Rechner zu übertragen. Auch die Anbindung an die iCloud ist hier längst überfällig, sowie die Synchronisierung von Einstellungen. Natürlich lassen sich Playlists synchronisieren, hier wäre aber auch wünschenswert, wenn Einstellungen von iCloud sowie die angebundenen Geräte mit der Cloud synchronisierbar wären. Interessant wäre auch ein eigener iTunes-Bereich in iCloud, über den sich Einstellungen für iTunes vorgeben, und mit lokalen iTunes-Installationen synchronisieren lassen würden. Eine Verbindung zwischen iTunes und iCloud ist längst überfällig.

Apple räumt ständig die Oberfläche von iTunes auf. Vor allem die Seitenleiste und die verschiedenen Registerkarten und Menüpunkte werden ständig überarbeitet. Das ist ein Zeichen dafür, dass die Entwickler selbst nicht mit der Oberfläche so richtig zufrieden sind. Apple-Anwender werden auch in Zukunft nicht auf iTunes verzichten können, wenn sie zusätzlich noch Desktops oder Laptops mit OS X oder Windows im Einsatz haben.

(Macwelt/ad)

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