Was ist eigentlich SCART?

18.03.2005

Von Hans-Jürgen Humbert

Mit SCART wird ein Standard zum Verbinden von Audio- und Videogeräten wie beispielsweise Fernseher und Videorekorder bezeichnet. SCART ist eine französische Abkürzung und steht für "Syndicat des Constructeurs d’Appareils Radiorécepteurs et Téléviseurs", was frei übersetzt in etwa "Vereinigung der französischen Rundfunk- und Fernsehempfänger-Industrie" bedeutet. Der SCART-Anschluss wird auch oft als EURO-AV bezeichnet.

Ursprünglich wurde SCART entwickelt, um Importe von Fernsehgeräten aus anderen Ländern nach Frankreich zu verhindern. Da dies aber nur einen geringen Mehraufwand für die Hersteller bedeutete und die Vorteile klar auf der Hand lagen, entwickelte sich SCART schnell zu einem Standard bei einfachen Videorekordern. Vorher waren viele herstellerspezifische Lösungen im Umlauf, die es aber oftmals verhinderten, Geräte unterschiedlicher Produzenten untereinander zu verbinden.

Der SCART-Anschluss enthält alle nötigen Signale in einem einzigen mehrpoligen Stecker und bildet zudem einen herstellerübergreifenden Standard. Seine Bauform macht es unmöglich, den Stecker falsch anzuschließen. In puncto Kontaktsicherheit stellt die SCART-Verbindung jedoch die unterste Kategorie dar. Sowohl Stecker als auch Buchse gehören zum Billigsten, was die Industrie an Steckverbindungen zu bieten hat - Pins verbiegen sich oder verschwinden im Stecker, das Abschirmblech reißt leicht ab, oder der Stecker zerlegt sich beim Herausnehmen.

Elektrische Eigenschaften

SCART- oder Euro-AV-Kabel bieten eine universelle Verbindung für Audio- und Videosignale in beide Richtungen. Das vollbelegte 21-polige SCART-Kabel überträgt Composite-, S-Video- und RGB- Signale, Stereo-Audiosignale und eine Schaltspannung für eine Zwangsumschaltung von TV auf Video (AV).

Da sich eine SCART-Buchse an fast jedem Fernseher, Videorekorder und DVD-Player befindet, ist eine unkomplizierte und komfortable Verbindung der Geräte möglich.

SCART-Kabel gibt es in verschiedenen Qualitätsstufen. Man sollte aber hier nicht sparen. Bei den billigsten Varianten fehlen oft Leitungen, sodass nicht alle Signale übertragen werden. Außerdem sind die preiswerten Modelle oft nicht ausreichend geschirmt, sodass Störungen unvermeidlich sind.

Weiterhin ist darauf zu achten, dass es auch Versionen mit gedrehten Kabeln gibt. Diese erlauben es beispielsweise, das Bild des einen Fernsehers auf einem zweiten gleichzeitig wiederzugeben.

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