Was ist Groupware?

20.02.1998

bis hin zu Branchenlösungen

Das Kunstwort Groupware bedeutet nichts anderes als softwarebasierte, ortsunabhängige Gruppen- oder Teamarbeit. Der Zweck der Groupware ist, zeitnah Teammitglieder zu informieren und deren Arbeitsabläufe zu koordinieren.

Groupware kann mittels dreier Anfordungsprofile unterschieden werden: Bürokommunikation, unternehmensweite Infrastruktur für Teamarbeit und lösungsbasierte, branchenspezifische Software.

"Im Bürobereich, der den Alltag der meisten DV-Anwender bestimmt, bedeutet Groupware: E-Mail, Kalender und Terminplanung, Dokument- und Ressourcen-Management wie beispielsweise Verwendung von elektronischen Formularen oder Konferenzraumbelegung", erklärt Novell-Manager Thomas Nio. Stärkster Anbieter im Office-Bereich ist Microsoft mit Exchange.

In der zweiten Stufe heißen die Unternehmensanforderungen an Groupware: eine Software-Infrastruktur für spezielle Teamanwendungen zu bieten. So beinhaltet der zweite, sozusagen erweiterte Groupware-Ansatz folgende Merkmale: Diskussionsforen, beispielsweise für Entwickler und Techniker, gemeinsames Bearbeiten von Dateien, wie es etwa zwischen Außen- und Innendienstmitarbeitern an der Tagesordnung ist, oder auch dynamische HTML-Seiten für das Internet erstellen und verwalten zu können.

Wesentlich sind für diese Groupware-Offerten deshalb: eine Entwicklersprache anzubieten, auf deren Grundlage Lösungen erstellt werden können. Ferner die nahezu beliebige Erweiterung des Benutzerkreises ("Skalierbarkeit") und die Möglichkeit, quer durch das Unternehmensnetz Datenverkehr abzuwickeln. Hierfür seien stellvertretend Datenbankabfragen oder das Versenden von Videodateien genannt. In diesem Segment dominiert Lotus mit Notes. Aber Konkurrenten wie Netscape mit einer Server-Palette und dem Browser "Communicator", Novell mit "Groupwise" oder "Teamware" von Fujitsu bemühen sich, die Notes-Dominanz zu begrenzen. Deutsche Software-Anbieter spielen nur als Nischenanbieter eine Rolle.

Branchenspezifische Lösungen auf die Software aufsetzen zu können, stellt das dritte Merkmal von Groupware.dar. Lösungen für nahezu alle Bereiche - von Administration über Kundeninformationssysteme bis hin zu stark strukturierten Workflow-Komponenten - werden angeboten. Auch in diesem Bereich, der von sogenannter Workflow-Software kaum mehr abgegrenzt werden kann, dominiert Notes. Doch je nach DV-Historie können auch Anbieter wie Digital Equipment mit "Linkworks", Oracle mit dem gerade aus dem Verkehr gezogenen "Interoffice" oder wiederum Novells Groupwise konkurrieren.

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