Bisher gestaltete sich die Eingabe von Texten in das Redaktionssystem von "Web Edition" (www.webedition.de) noch etwas kryptisch. Die Version 3 bietet aber nun einen so genannten "Super easy edit Mode", der schon sehr nahe an das Wysiwyg-Verfahren ("what you see is what you get") heranreicht. Diese Funktion erleichtert auch Web-unerfahrenen Anwendern das Eintippen von Texten.
Im mitgelieferten Vorschaumodus erscheinen die Inhalte fast genauso wie auf der fertigen Website. Damit entfällt auch die mühsame Suche nach der HTML-Datei im integrierten Explorer; der Nutzer weiß sofort, wie sein fertiger Artikel aussehen wird. Da die dort eingebauten Hyperlinks ebenfalls aktiv sind, können die hinterlegten Websites angesteuert und so leichter überprüft werden, ob die korrekte Adresse angegeben wurde. Ebenfalls sofort auf ihre Richtigkeit können nun Webformulare untersucht werden, und auch die Bearbeitung von Objekten, wie etwa Bildern, gestaltet sich nun einfacher.
Die Basisversion von Web Edition 2 gibt es bereits für 159 Euro, damit eignet sie sich auch für kleine und mittelständische Unternehmen. Weitere Module können hinzugekauft werden, etwa der Online-Shop für 189 Euro, die Benutzerverwaltung für 159 Euro oder ein CRM-Baustein für 129 Euro. Eine erweiterte Version von Web Edition, mit der bis zu drei Domains gepflegt werden können, kostet 399 Euro; bei fünf Websites sind 649 Euro zu entrichten.
Content getrennt vom Layout
Web Edition ist ein datenbankbasierendes Content-Management-System, das heißt, alle Inhalte wie Texte, Bilder, Grafiken, aber auch multimediale Daten werden in einer zentralen Datenbank vorgehalten. Hierbei haben sich die Entwickler bei Astarte für die quelloffene Datenbank "My SQL" entschieden, eine Wahl, die für Web-Content-Verwaltungslösungen dieser Größenordnung durchaus üblich ist. Viele Internet-Service-Provider unterstützen diese Datenbank neben den üblichen Verdächtigen Oracle, DB2 von IBM und dem SQL-Server von Microsoft.
Das Aussehen der fertigen Webseiten in Web Edition hängt wiederum von den Vorlagen ab, die der Dienstleister dem Kunden zur Verfügung stellt. Diese Musterseiten können ebenfalls mittels der Astarte-Software erstellt werden. Dabei kann der Programmierer auf Web-Edition-spezifische Tags zurückgreifen und ist somit nicht auf den gängigen HTML-Befehlssatz beschränkt. Als Scriptsprachen kommen dabei Javascript, Perl und PHP in Frage, wobei Letztgenannte vor allem im Highend-Segment verwendet wird.
XM2 als Austauschformat
Als Serverplattformen eignen sich für Web Edition Windows, Mac OS und Linux. Weitere Voraussetzungen sind: Zugang zu einem FTP-Server, die Möglichkeit, die Skriptsprache PHP4 einzusetzen und eine funktionierende SQL-Datenbank. Webserver können von Microsoft (IIS) oder Apache bezogen werden. Fünf MB freier Festplatten-Speicherplatz sind ein Minimum, genauso viel sollte auch in der My-SQL-Datenbank frei sein.
Die Version 3 von Web Edition soll im Januar 2004 herauskommen, dann steht dort auch XML als universelles Austauschformat zur Verfügung. Hinsichtlich der medienneutralen Speicherung von Daten ist dies sicherlich die richtige Wahl.
Meinung des Redakteurs
Die Anschaffungskosten für Web Edition halten sich in Grenzen. Für eine dreistellige Euro-Summe bekommt der mittelständische Anwender ein ausgereiftes Content-Management-System. War in der Version 2 noch die Eingabe neuer Inhalte ein wenig umständlich, gestaltet sich das Ganze in der Version 3 bereits viel einfacher. Und was noch interessanter sein dürfte: Astarte vertreibt die eigene Software nur noch indirekt, ein attraktives Partnerprogramm haben die Karlsruher vor drei Monaten auch schon in die Tat umgesetzt.