Welche Prognosen tatsächlich eintrafen

02.12.2004
Im diesem Monat stellt IDC seine Prognosen für 2005 vor. Das schien den Analysten der beste Zeitpunkt zu sein, ihre eigenen Vorhersagen für 2004 auf Richtigkeit zu überprüfen. Von ComputerPartner-Redakteurin Ulrike Goressen

Für den Bereich Consumer Electronics stellte IDC vor einem Jahr vier Thesen auf. So waren sich die Analysten Ende 2003 sicher, dass übers Jahr weltweit mindestens 90 Millionen Kamerahandys verkauft werden und Europa erstmals Japan als Hauptmarkt ablösen werde. Zumindest die zweite Annahme stimmt hundertprozentig. Die Schätzung der Verkaufszahlen wurde hingegen mit tatsächlich verkauften 190 Millionen Stück mehr als zweimal erreicht.

Weitaus euphorischer war IDCs Prognose bezüglich der Nachfrage nach DVD-Rekordern. So waren die Analysten Ende 2003 überzeugt, dass die Umsätze mit Rekordern in der zweiten Jahreshälfte höher wären als die mit Playern. Zumindest in der PC-Welt behielt IDC Recht. So stieg bis Jahresende der Marktanteil der DVD-Rekorder-Laufwerke von 16 auf 26 Prozent und nahm den ersten Rang ein.

Im Stand-alone-Consumer-Markt werden hingegen immer noch mehr DVD-Player als -Rekorder verkauft. Deshalb verlängert IDC die Ablöse-Prognose um weitere 18 bis 24 Monate. Aber in puncto Umsatz stünden die Aufnahmegeräte kurz davor, die 50-Prozent-Hürde zu überspringen.

Vor einem Jahr prognostizierte IDC, dass in 2004 mehr als 40 Prozent aller Haushalte weltweit über einen Breitbandinternetanschluss verfügen und dass die Marke von 100 Millionen Haushalten geknackt werden könne. Und beides war richtig. Aktueller Stand: 116 Millionen und damit 45 Prozent aller Haushalte verfügen über einen Breitbandanschluss.

Zu guter Letzt sah IDC Ende 2003 voraus, dass einige PC-Hersteller wie HP, Gateway und Dell ihre Computer noch stärker wohnzimmertauglich gestalten würden, um sich Anteile des prosperierenden CE-Marktes zu sichern. Und richtig: Die ehemals reinrassigen IT-Anbieter brachten verstärkt Media-Center-PCs, Konsolen, MP3-Player sowie LCD- und Plasma-TVs auf den Markt. Aber der Erfolg blieb bislang aus. Den sechs Milliarden Dollar schweren "Digital-Home-Markt" des Jahres 2004 beherrschen immer noch traditionelle CE-Hersteller wie Sony, Sharp, Panasonic und Samsung. IT-Hersteller bilden eine kleine Minderheit. Doch IDC ist optimistisch, dass einige wenige mit langem Atem sehr wohl die Chance haben, im Jahr 2007 den Sprung in die Top-Ten zu schaffen.

Meinung der Redakteurin

Da lag IDC doch gar nicht so schlecht mit seinen Prognosen. 190 Millionen verkaufte Kamerahandys sind deutlich mehr als 90 Millionen. Und eine Steigerung hat IDC ja vorhergesagt.

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