Kauf-Software gegen Open Source

Welches Mac-Office-Paket für Ihren Kunden das Richtige ist

10.03.2009
Von André Personne

Konzeptfrage

Microsoft Office kommt nach wie vor in mehreren eigenständigen Anwendungen. Open Office hingegen wählt den lösungsorientierten Weg und bietet in einer integrierten Umgebung die Auswahl nach Aufgaben und startet daraufhin die zugehörige Anwendung. Beim Öffnen der Dokumente im Finder wird hingegen in beiden Office-Paketen automatisch das passende Modul gestartet.

Die Oberfläche ist bei MS Office deutlich konformer zu Apples Richtlinien als bei Open Office. Letzteres erscheint eher spröde und mutet von den Schaltflächen altbacken an. Allerdings hat es dadurch mehr Ähnlichkeit zu früheren Office-Versionen aus dem Hause Microsoft. Auf diese Weise lassen sich Wechsler von Windows schneller von Mac-OS X und der alternativen Office-Suite überzeugen. Und wer dann Lust hat, kann seine Büroumgebung mit erweiterten Icon-Sets ein wenig aufpeppen.

Formatfrage

Nur Open Office bietet Erweiterungen als Download aus dem Netz
Nur Open Office bietet Erweiterungen als Download aus dem Netz

Open Office verwendet bereits seit der zweiten Version ein mittlerweile ISO-zertifiziertes XML-orientiertes Dokumentenformat. Dieses fasst die einzelnen Elemente eines Dokuments, wie Bilder, Tabellen und Text in einem komprimierten Archiv zusammen. Microsoft führt erst mit der 2007er Office-Suite unter Windows ein alternatives Dokumentenformat ein, das ebenfalls auf dem Prinzip eines XML-Archivs basiert, aber nicht kompatibel ist. Während jedoch Open Office die Microsoft-Formate problemlos öffnet, erkennt MS Office die zertifizierten Formate des Mitbewerbs nicht. Schreiben kann Open Office die neuen Microsoft-Formate allerdings nicht. Die Verbindung der beiden Systeme funktioniert allerdings über die Dateivarianten der Vorgängerversion, also doc, xls und ppt.

Eine praxisorientierte Besonderheit hat Open Office auch bei den Dateiformaten zu bieten. So lassen sich Texte beispielsweise als Aportis DOC für Palm Handhelds ablegen oder direkt und ohne den Umweg über den Druckertreiber als PDF speichern. Die Office Suite von Microsoft ist hier engstirnig und bietet wenig.

Klar Intel-orientiert

Word 2008 hat mit dem 300-seitigen Dokument Mühe
Word 2008 hat mit dem 300-seitigen Dokument Mühe

Im Praxistest öffnen wir ein 300-seitiges Buch mit Layout-Elementen, das im DOC-Format vorliegt und speichern es anschließend in die jeweils nativen XML-Dokumentenformate. Während das Open-Office-Dokument 30 Prozent Speicherplatz spart, kommt die Microsoft-Variante gerade einmal auf 15 Prozent. Beim Öffnen des Buchdokuments sind die Vorteile von Open Office noch klarer. Auf einem Mac Pro mit Intel CPU und zwei Gigabyte Hauptspeicher öffnet Open Office das Dokument in 12 Sekunden. Word braucht mit 38 Sekunden mehr als dreimal länger. Selbst Word aus der Office-2004-Suite schafft das Ganze in der Hälfte der Zeit. Und das, obwohl es in der Rosetta-Emulation läuft und nicht wie die 2008er Edition eine native Aqua-Anwendung ist.

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