Wer wird Nachfolger bei T-Mobile?

16.11.2006
Zwei Kandidaten sind nach informierten Kreisen als Favoriten für den Posten des Vorstandsvorsitzenden der Mobilfunksparte der Deutschen Telekom im Gespräch.

Für den freigewordenen Posten des Chefs der Mobilfunksparte der Deutschen Telekom sind nach Angaben aus informierten Kreisen zwei Favoriten im Gespräch. Wie eine mit den internen Vorgängen vertraute Person der Nachrichtenagentur Dow Jones Newswires mitteilte, werden die Manager Timotheus Höttges und Robert Dotson als allererste Kandidaten gehandelt. Der Posten ist freigeworden, nachdem am Montag der bisherige Mobilfunkchef René Obermann zum neuen Vorstandsvorsitzenden der Deutschen Telekom gewählt wurde.

Der 44 Jahre alte Höttges gilt als einer der engsten Vertrauten von Obermann und als erfahrener Manager. Derzeit leitet er das Ressort "Sales und Service Operations" bei T-Mobile. In dieser Position ist er für den Kundenservice in Deutschland und den anderen europäischen Töchtern zuständig. Davor hatte er das Deutschland-Geschäft von T-Mobile geleitet. Der 46-jährige Amerikaner Dotson kam 2002 zu T-Mobile US und verantwortet seitdem als President und Chief Executive Officer sämtliche Mobilfunkaktivitäten in den USA, dem Wachstumsmotor von T-Mobile. Er gilt als äußerst erfahrener Vertriebsprofi. Endgültige Klarheit wird es wohl erst am 5. Dezember geben. Dann tagt der Aufsichtsrat und klärt die Personalfragen.

Trotz anderslautender Spekulationen ist eine Ablösung von Karl-Gerhard Eick, Finanzvorstand der Deutschen Telekom, nicht vorgesehen. Laut Dow Jones Newswires würde es der Aufsichtsratsvorsitzende Klaus Zumwinkel begrüßen, wenn der Manager auf seinem Posten bliebe. Ob dieser jedoch freiwillig bleibt, ist noch unklar. Ihm wurden eigene Ambitionen auf den Vorstandsvorsitz sowohl bei der Berufung Ron Sommers als auch René Obermanns nachgesagt. Nachdem er jedoch ein zweites Mal übergangen wurde, könnte er an einem adäquaten Posten außerhalb der Telekom interessiert sein, wie in der Branche spekuliert wird.

Derweil verdichten sich die Gerüchte über die Entlassung von Walter Reizner. Der Chef der Festnetzsparte hatte in den vergangenen Jahren keinen guten Stand. Er war vor allem wegen des anhaltend hohen Kundenrückgangs und der späten Einführung der Bündeltarife in die Kritik geraten. Zudem gilt das Verhältnis zwischen Raizner und Obermann als schwierig. Zuletzt hatte Ex-Chef Ricke Raizner teilweise entmachtet, als er ihm die Verantwortung für den Vertrieb und die Netztechnik entzog und die Kompentenzen des damaligen T-Mobile-Chefs Obermann erweiterte. "Raizner kann sich auf Dauer nicht mehr wohl fühlen im Konzern. Der wird sich bald etwas anderes suchen", sagte ein hochrangiger Telekom-Manager laut "Handelsblatt". (pcwelt/mf)

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