Westeuropas PC-Markt: Starkes erstes Quartal

22.05.1998

LONDON: Die Marktforscher von IDC und Context haben die vorläufigen PC-Marktzahlen für das erste Quartal 1998 vorgestellt. Deutschlands PC-Markt wuchs um knapp elf Prozent.Der westeuropäische PC-Markt legte im ersten Quartal 1998 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 21 Prozent zu. Zu diesem Ergebnis kamen die Analysten von Context, die 5,57 Millionen verkaufte PCs, Notebooks und Server zählten. Die International Data Corporation (IDC) rechnet für Q1 mit 5,3 Millionen verkaufter Einheiten für die EMEA-Region (Europa, Mittlerer Osten, Afrika) und ebenfalls mit 21 Prozent Wachstum. Die Befürchtung, daß die hohen Lagerbestände den Absatz bremsen würden, hat sich nicht bewahrheitet. Context führt das geringe Wachstum des deutschen PC-Marktes - 10,9 Prozent im ersten Quartal - auf die Zurückhaltung der Privatkunden zurück. Im Geschäftskundenbereich legte der Rechnerabsatz hierzulande nämlich um rund 15 Prozent zu. Ein Blick auf die europäischen Nachbarländer zeigt, daß in Deutschland zwar die höchsten Stückzahlen abgesetzt wurden, die Wachstumsrate aber an zweitletzter Stelle liegt.

Der PC-Absatz im englischen Markt dürfte die Rechnerhersteller sehr zufrieden gestellt haben, schließlich wuchs der zweitgrößte europäische Markt um 30 Prozent. Context führt dieses hohe Wachstum auf die große Nachfrage im Einsteigersegment zurück. Der französische Rechnermarkt legte um 24,5 Prozent zu. IDC berichtet, daß im osteuropäischen Markt vor allem Ungarn und Bulgarien bemerkenswertes Wachstum zeigten. Aufs Ganze gesehen, stellen die Analysten von Context fest, daß das erste Quartal "durch ein hohes Wachstum im Segment der kleinen und mittleren Betriebe charakterisiert war". Sie rechneten zudem aus, daß in Deutschland im vergangenen Jahr die Preise für Desktop-Rechner im Durchschnitt um 22 Prozent, Serverpreise sogar um 36 Prozent gesunken sind.

Die Großen werden immer größer

Im PC-Markt gilt: Die Großen werden immer größer auf Kosten der kleinen und lokalen Anbieter. Die Top-Fünf-Markenhersteller Compaq, IBM, Dell, Hewlett-Packard und SNI wuchsen laut Context um 35,4 Prozent - fast um das Doppelte des Marktdurchschnitts. IDC zählt statt SNI die Vobis-Gruppe, bestehend aus Vobis, Maxdata und Peacock, zu den fünf größten Anbietern. Das Dreiergespann ernte jetzt die Früchte der Konsolidierung durch eine deutliche Zunahme des Marktanteils, so IDC.

Hewlett-Packard und Dell legten im ersten Quartal am meisten zu. Laut IDC gewann HP fast zwei Prozentpunkte mehr Marktanteil im Vergleich zum ersten Quartal 1997.

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