Wieder ein Brand weniger

27.05.2004
Nach Guillemot verabschiedet sich auch die Multimedia-Schmiede Terratec von den Grafikkarten. Armin Fendrich, Marketing- und Vertriebsleiter von Terratec, erklärt, warum sich die Nettetaler aus diesem Geschäft zurückziehen und womit sie in Zukunft ihr Geld verdienen wollen. Von ComputerPartner-Redakteur Hans-Jürgen Humbert

Als Grund für den überraschenden Ausstieg aus dem Grafikkartensegment macht Armin Fendrich, Marketing- und Vertriebsleiter von Terratec, den mehr oder minder offenen Handelskrieg der beiden Grafikkartenhersteller ATI und Nvidia verantwortlich. "Die beiden betreiben eine Markenpolitik, die allein zu Lasten der Board-Partner geht", schimpft der ehemalige Pinnacle-Mann.

"Durch ständig fallende Preise und sinkende Margen verdienen wir an den Karten praktisch nichts mehr", führt Fendrich weiter aus.

"Bilanztechnisch geht es uns nach dem Ausstieg besser", glaubt er. Das nun frei werdende Kapital wollen die Nettetaler nutzen und vermehrt ins Stammgeschäft inves-tieren. Damit will er die Aktivitäten im Audio-, Video- und TV-Bereich verstärken. Die bereits angekündigten neuen Boards von ATI und Nvidia werden nicht mehr ins Terratec-Portfolio aufgenommen. "Die Lager werden noch abverkauft. Nvidia-Karten haben wir so gut wie nicht mehr, einzig von ATIs 9600 und 9800 existieren noch geringe Restbestände", sagt der Marketing-Chef.

Der Support und auch die RMA-Abwicklung sollen wie gewohnt weiterlaufen, verspricht er.

Meinung des Redakteurs

Der Kampf um Marktanteile der beiden Grafikchiphersteller ATI und Nvidia zieht weitere Kreise. Nun ist auch der zweite Board-Partner abgesprungen. Jetzt bleibt abzuwarten, wer als Nächster das Handtuch wirft. So viele A-Brands gibt es in Deutschland nicht mehr.

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