Vor mehr als drei Jahren schlug der Pleitegeier bei Escom zu. Jetzt sollen sowohl ein neuer Vorstand als auch ein neuer Aufsichtsrat das Unternehmen wiederbeleben. Die Mitspieler sollen auf einer außerordentlichen Hauptversammlung am 24. März in Hamburg gewählt werden. Als Vorstand ist der Hamburger Rechtsanwalt Waldemar Maselewski im Gespräch, der früher Manager bei der Baustoff-Handelsgruppe Readymix war. Im Aufsichtsrat sollen der Hamburger Professor Heiner Seibt, der Essener Kaufmann Klaus Hahn und der Rechtsanwalt Theo Schulte sitzen.
Ganz einfach werde dieses Unterfangen nicht, vermutet die Hamburger Menzel Vermögensberatung AG, die fünf Prozent des Escom-Grundkapitals besitzt. Immerhin müssen 75 Prozent der anwesenden Stimmen auf der Hauptversammlung ihr Einverständnis geben, um auf einer zweiten Hauptversammlung eine Kapitalerhöhung beschließen zu können.
Derzeit ist unklar, wer die Aktionäre der rund 30 Millionen Wertpapiere zu einem Nennwert von fünf Mark sind und wer wie viel Prozent davon besitzt. Eines steht aber jetzt schon fest: Der Investorenkreis, der nicht genannt werden will, möchte die existierenden Verbindlichkeiten in Höhe von 400 bis 600 Millionen Mark zu einem Preis von lediglich einem Prozent des Wertes aufkaufen. Dies sei möglich, da die meisten Gläubiger ihre Forderungen sowieso schon in den Wind geschrieben hätten. Letztendlich planen die Investoren durch das Einbringen einer neuen Geschäftstätigkeit sowie durch die Verwertung von Escom-Immobilien, den Schuldenberg in einigen Jahren abzubauen und Escom neues Leben einzuhauchen. (mm)
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