Windows ohne Media-Player

07.10.2004

Nun hat Microsoft doch klein beigegeben und erfüllt die Forderung der Europäischen Kommission nach einer Windows-Version ohne den Media Player, damit Anwender auch von Konkurrenzprodukten wie dem Real Player Gebrauch machen können.

Nach Angaben von Brad Smith, Chefsyndikus bei Microsoft, hat der Redmonder Konzern Millionen von Dollar ausgegeben, um funktionsfähiges Player-loses Windows zu entwickeln. Allerdings werde man diese Version erst freigeben, wenn ein europäisches Gericht Microsofts Einspruch gegen die Entscheidung der EU-Kommission abschlägig behandelt.

Wiederholt wehrte sich der Anbieter gegen die Forderung, den Windows Media Player vom Betriebssystem zu trennen, mit der Begründung, dies wäre schwierig und könnte Windows vollends beschädigen. Man werde allerdings die Player-freie Windows-Version ausschließlich in Europa anbieten.

"Europa ist durch diese Entscheidung zum Verlierer geworden", so Microsoft. Man ist dort nicht der Ansicht, dass mit der Vorherrschaft des Windows Media Players als Abspielstation für Musikstücke und Videos die Zahl der angebotenen Datenformate abgenommen hätte. "Das Gegenteil ist der Fall", so der Chefjustiziar. Die Anzahl der Digitalformate auf den 1.000 meist besuchten Multimedia-Websites hat von 2,1 im vierten Quartal 2001 auf 2,4 im zweiten Quartal 2004 zugenommen. "Sony und Apple offerieren ihre eigenen Datenformate, nicht wir", so Smith in Anspielung auf die Musik-Download-Dienste der beiden Konzerne.

Dr. Ronald Wiltscheck

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