"Wir kämpfen zwar mit dem Wind, aber wir sind an Deck"

11.07.2000
Xerox präsentiert sich auf der Systems in gewohntem Glanz, von Krise keine Spur. Xerox-Manager Michael Schultze und Andreas Seidler über Schadensbegrenzung und den "Return of Investment".

Auf der Systems 2000 hat Xerox einen schönen, aber sicherlich keinen leichten Stand: Bei Mitbewerbern und Distributoren werden Aktienabsturz sowie Gerüchte um Teilverkauf des Konzerns wieder heiß gekocht. Kein einfacher Messeauftritt für Michael Schultze, Direktor und General Manager der Xerox Office Printing (XOP) GmbH: "Wir gehen durch eine schwierige Zeit." Natürlich habe die Situation auch Auswirkungen auf die deutsche Niederlassung, doch keine drastischen: "Wir werden das Geld in nächster Zeit eben nicht mit dem Füllhorn ausgießen." Man werde Investitionen und personelles Wachstum verschieben, aber keine Mitarbeiter entlassen, sagt Schultze: "Wir kommen mit einem blauen Auge davon." Allerdings war es ein teures blaues Auge, wie Andreas Seidler, Soho-OperationsManager bei Xerox GmbH, bestätigt: "Tektronix hat uns insgesamt rund eine Milliarde Mark gekostet, in die Ink-Jet-Technologie wurden in zweieinhalb Jahren 2,2 Milliarden Dollar gesteckt." Jetzt sei das oberste Ziel der "Return of Investment", und man sei auf gutem Wege: "Wir liegen im Fünf-Jahres-Plan. Wir haben zwar mit Wind zu kämpfen, aber wir sind noch an Deck." "Tektronix einzubinden, hat uns viel Schweiß gekostet", bestätigt Schultze. "Wir haben die guten Sachen beider Unternehmen übereinandergelegt und das Beste dabei rausgeholt." Natürlich habe man gehofft, nach der Übernahme Marktanteile zu halten, schließlich sei Tektronix "schon immer der Rolls Royce unter den Farbmaschinen" gewesen. Doch dann habe ein "fürchterlicher Preiskampf" im Farbsegment eingesetzt. "Wir könnten uns das gar nicht leisten", sagt Schultze. Vorbei ist der Preiskampf noch nicht, aber er geht in eine andere Richtung: "Diesmal schielt jeder wegen der Euroschwäche auf den Mitbewerber", grinst Schultze. "Und alle gieren nach der Preiserhöhung. Aber wer macht den ersten Schritt?"(mf) Halle B2, Stand 329/432

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