"Wir kommen wieder"

14.03.2005
Trotz des scheußlichen Wetters machten sich viele Besucher mit roten Nasen auf den Weg durch die Hallen der CeBIT. Die Aussteller zeigten sich mit der Qualität der Besucher und der Messegespräche größtenteils höchst zufrieden. Fürs nächste Jahr planen fast alle einen erneuten CeBIT-Auftritt.

Von Hans-Jürgen Humbert

Mit 6.270 Ausstellern konnte die Deutsche Messe AG ein Plus von 2,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr verbuchen. Auch die Zahl der ausländischen Aussteller stieg auf den Rekordwert von 3.293 Unternehmen. Die Spitzenposition bei den ausländischen Ausstellern übernimmt Taiwan, gefolgt von China, den USA und Südkorea. Die Ausstellungsfläche schrumpfte jedoch leicht, von 312.500 auf knapp 309.000 Quadratmeter.

Ein großer Trend der diesjährigen CeBIT war digitales Entertainment, für zu Hause und unterwegs. Das digitale Heim wurde von mehreren Ausstellern unabhängig voneinander gleich mehrfach vorgestellt. Im Reseller-Park in Halle 25 stellte der Distributor E&K Data seine Version vom künftigen digitalen Home vor. Sichtlich enttäuscht zeigte sich aber Peter Stelter, Vorstand von E&K Data, über die wenigen Besucher. Nur vereinzelte Fachhändler verirrten sich in diesen Themenpark.

Designer-PCs wie Hi-Fi-Geräte

Zwar führt beim digitalen Home ein PC Regie, er sieht aber nicht mehr aus wie ein klassischer Rechner. Immer mehr PCs für das Wohnzimmer nehmen das Design von Hi-Fi-Geräten an. Kleiner, leistungsfähiger und vor allem leiser müssen die Geräte sein.

Der taiwanesische Halbleiterhersteller Via setzt mit seinem neuesten Produkt, dem Mini-ITX-Rechner Eden, voll auf diesen Trend. Gleich zwei CPUs sollen für erhöhte Performance sorgen. Eine CPU kann einen Film dekodieren, während die zweite im Hintergrund einen zweiten Film aufnimmt oder schnelles Internetsurfen gestattet. Und das Schönste daran: Nur 30 Watt Leistungsaufnahme des Boards erlauben sogar einen lüfterlosen Betrieb.

Für die Wiedergabe der digitalen Inhalte im Wohnzimmer sind natürlich nur Flachbildschirme geeignet. Trotz der noch recht hohen Preise verdrängen diese Geräte immer mehr die klassischen CRT-Fernseher.

Mobile Entertainment als Zugpferd

Sehr groß war das Interesse der Besucher auch an mobilen Lösungen für Entertainment unterwegs. Zum Beispiel wird es in Zukunft kein Handy mehr geben, das nicht als Stereoplayer eingesetzt werden kann. Sony Ericsson besinnt sich beispielsweise auf eine alte Erfolgsstory: den Walkman. Unter diesem Brand-Namen will das Unternehmen in Zukunft Handys auf den Markt bringen, die Musik-Player beinhalten, die auf offenen Standards basieren. Mittels PC soll sich dann die eigene CD-Sammlung auf das Handy überspielen lassen. Mit den heutigen geringen Speichervolumina der Handys ist das natürlich nicht möglich. Deshalb stehen auch alle Festplattenhersteller in den Startlöchern und bieten heute schon Mikrofestplatten im Ein-Zoll-Format mit Kapazitäten von bis zu 6 GB an, die erst diese Revolution im Mobilsegment möglich machen.

Entertainment ohne Telefonfunktion zeigte Trekstor in Halle 1. Seine mobiler MP3- und Videoplayer zeigt zur Musikwiedergabe auf einem briefmarkengroßen Display auch gleich den entsprechenden Videoclip. Schnappschüsse mit dem Handy zu machen gehört schon zum Alltag. Ein Mobiltelefon ohne Kamera zu finden dürfte heute auch schon recht schwer fallen. Allerdings lässt die Qualität der Bilder in den meisten Fällen noch zu wünschen übrig.

Das wird sich aber bald ändern. Die meisten neuen Handys fotografieren mit Auflösungen zwischen einem und mehr als drei Millionen Pixeln. Beispielsweise setzt Nokia mit dem Modell 6680 voll auf digitale Fotografie. Das Gerät ist mit LED-Blitzlicht, Sechsfach-Zoom und einem 1,3-Megapixel-Sensor ausgestattet.

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