Wird Virtualisierungsspezialist Xensource eine Citrix-Tochter?

14.08.2007
Derzeit macht das Gerücht die Runde, Citrix sehe sich nach einem Hypervisor-Anbieter als Übernahmekandidaten um. Einige Namen fallen, darunter XenSource und Virtual Iron, ...
Der Markt für Virtualisierungs-Software wird jedes Jahr größer. Will Citrix davon profitieren?.
Der Markt für Virtualisierungs-Software wird jedes Jahr größer. Will Citrix davon profitieren?.

Seitdem Virtualisierung die IT-Verantwortlichen magisch anzieht, sind Gerüchte über Virtualisierungs-Spezialisten an der Tagesordnung. Analysten produzieren zahlreiche Studien zum boomenden Markt, und wer sich den Börsengang von EMC-Tochter VMware ansieht, weiß, dass die Branche einen neuen Liebling hat.

Insofern wundert wenig, dass derzeit das Gerücht die Runde macht, Citrix sehe sich nach einem Hypervisor-Anbieter als Übernahmekandidaten um. Einige Namen fallen, darunter XenSource und Virtual Iron, und es werden Kaufsummen von bis zu 500 Millionen Dollar für die Venture Capital-finanzierten Firmen genannt.

Beide Firmen arbeiten an dem Open-Source-Hypervisor Xen, um darauf kommerzielle Lösungen wie im Fall Xensource gerade veröffentlichte Version 4 Xensource aufzusetzen. "Version 4 bringt uns in die Oberklasse", warb Simon Crosby, Chief Technology Officer von Xensource, gegenüber unserer Schwesterpublikation Computerwoche für die Software. "Schlag für Schlag verbessern wir unsere Wettbewerbsfähigkeit gegenüber VMware."

Interessant für Citrix sind die beiden Firmen in jedem Fall. Denn das Angebot an Applikations- und Terminalserver-Anwendungen auf Virtualisierung auszuweiten, liegt angesichts des Anspruchs von Citrix, eine komplette Infrastruktur-Lösung für die Verteilung von Applikationen anbieten zu können, nahe. Zudem würde eine Übernahme Citrix mit einem Schlag zu einem ernstzunehmenden Konkurrenten des Marktführers VMware machen.

Entsprechend äußerten sich amerikanische Analysten der Credit Swiss in der 30 Seiten umfassenden Untersuchung "Is Citrix Making A Broader Virtualization Play?, veröffentlicht am 8. August 2007. Die Analysten bejahen einen Kauf von Xensource beziehungsweise Virtual Iron, wobei sie Xensource als Favoriten bezeichnen. Denn das Unternehmen arbeitet nicht nur mit Symantec zusammen, sondern auch mit Microsoft - und übrigens mit Citrix.

Den Gerüchten zufolge ist Citrix bereits in Gesprächen mit Xensource, das Marktforscher IDC zufolge weniger als fünf Prozent des Virtualisierungsmarkt für sich reklamieren kann. VMware hält derzeit rund 85 Prozent des Marktes.

Als mögliche Kaufsumme werden bis zu 500 Millionen Dollar genannt. Dann hätte Citrix zumindest 500 zahlende Xensource-Kunden, wovon auf Deutschland rund 70 entfallen, gewonnen und eine Software, die viel verspricht. (wl)

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