XETRA-SCHLUSS/Rückkehr der Risiko-Aversion wirft DAX zurück

09.10.2012
-Von Herbert Rude

-Von Herbert Rude

FRANKFURT (Dow Jones)--Am deutschen Aktienmarkt ging es am Dienstag weiter abwärts. Der DAX verlor 0,8 Prozent oder 57 auf 7.235 Punkte. "Die Anleger sind vorsichtig", so eine Analystin. Nach dem Luxemburger Finanzminister-Treffen warte der Markt weiter auf die Entwicklung um Spanien und um Griechenland. Außerdem habe der Internationale Währungs-Fonds die Wachstumsprognosen gesenkt und damit die Anleger verunsichert. Und schließlich warte der Markt auf die Berichtssaison der Unternehmen zum dritten Quartal, die am Abend von Alcoa eröffnet wird. "Das macht die Anleger erst einmal risikoscheuer", so die Analystin.

Allerdings sprachen Marktteilnehmer von sehr niedrigen Umsätzen. "Die Märkte befinden sich seit Freitag in einer Pullback-Situation", laufen also vom Jahreshoch zurück, meint Robert Rethfeld von Wellenreiter-Invest mit Blick auf Indizes wie den Dow Jones. Dieser Rücksetzer erfolge mit extrem niedrigen Volumina. "Ein solches Marktverhalten ist so lange positiv, so lange es die Pessimisten nicht schaffen, den Markt mit höherem Volumen zu drücken", ergänzt der Analyst. Umgesetzt wurden in DAX-Titeln auf Xetra rund 92,3 Millionen Aktien im Wert von rund 2,30 Milliarden Euro, also noch einmal weniger als am Montag.

Unter Druck standen konjunkturabhängige Aktien wie BASF mit einem Minus von 1,7 Prozent auf 64,38 Euro. Aber auch Versorger-Aktien verloren an Boden. RWE gaben um 1,9 Prozent auf 34,62 Euro deutlich nach.

Besser als der Gesamtmarkt schnitten die Autotitel ab. VW stiegen um 1,5 Prozent auf 147,55 Euro, BMW konnten sich mit einem Minus von 0,1 Prozent knapp behaupten, und Zulieferer Conti rollten um 0,6 Prozent auf 78,23 Euro nach vorn. Die Branche profitierte von starken Absatzzahlen. Die BMW-Gruppe setzte im September weltweit rund 178.000 Autos ab, verglichen mit dem gleichen Vorjahresmonat ein Plus von 11,6 Prozent. "Das ist schon ein deutlich stärkeres Plus als in den Vormonaten", sagt Auto-Analyst Jürgen Pieper von Metzler. Auch Audi hat neue Rekorde bei den Verkäufen gemeldet.

In der zweiten Reihe standen ebenfalls die Autozulieferer im Blick. Im MDAX profitierten die Papiere von ElringKlinger mit einem Plus von 1,4 Prozent auf 22,20 Euro von einer positiven Analyse durch HSBC. Die Bank empfiehlt den Titel nun zum "Übergewichten". Die Aktien von Leoni hat die Bank dagegen auf Neutral herabgestuft, der Kurs fiel um 4,3 Prozent.

Metro fielen um 2,2 Prozent auf 20,36 Euro, das ist der tiefste Schluss-Stand seit Ende Juli. Die Ratingagentur Moody's hat die Noten für die Kreditwürdigkeit gesenkt. Grund ist die Gewinnwarnung vom vergangenen Freitag.

Dagegen konnten sich Douglas-Papiere nach ersten Zahlen zum abgelaufenen Geschäftsjahr knapp behaupten. Mit 3,44 Milliarden Euro seien die Erwartungen an den Umsatz im Geschäftsjahr 2011/12 genau getroffen worden. "Bei Douglas stehen solche Zahlen aber nicht mehr so im Fokus, man schaut auf das Weihnachtsgeschäft und wie es bei der Buchtochter Thalia weiter geht", so ein Händler.

=== INDEX zuletzt +/- % DAX 7.234,53 -0,78% DAX-Future 7.233,00 -1,08% XDAX 7.229,31 -1,08% MDAX 11.203,37 -0,41% TecDAX 820,15 -0,56% SDAX 5.080,71 -0,30% === DJG/hru/raz

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