XETRA-SCHLUSS/Weiter aufwärts - 7.000er Hürde noch zu hoch

28.04.2008
FRANKFURT (Dow Jones)--Der Start in die neue Handelswoche ist den deutschen Aktien gelungen. Der DAX stieg um 29 Punkte oder 0,4% auf 6.925. Das ist der höchste Stand seit dem 27. Februar. Mit den Nebenwerten ging es noch weiter aufwärts: Der MDAX legte um 1,2% und der TecDAX um 1% zu. Händler sprachen von einem ruhigen Geschäft, dem die nachrichtlichen Impulse gefehlt hätten. So manche Kursbewegung sei daher "order-getrieben" gewesen.

FRANKFURT (Dow Jones)--Der Start in die neue Handelswoche ist den deutschen Aktien gelungen. Der DAX stieg um 29 Punkte oder 0,4% auf 6.925. Das ist der höchste Stand seit dem 27. Februar. Mit den Nebenwerten ging es noch weiter aufwärts: Der MDAX legte um 1,2% und der TecDAX um 1% zu. Händler sprachen von einem ruhigen Geschäft, dem die nachrichtlichen Impulse gefehlt hätten. So manche Kursbewegung sei daher "order-getrieben" gewesen.

Die abwartende Haltung spiegelt sich auch in den Umsätzen wider: Auf dem Handelssystem Xetra wurden insgesamt 154,8 Mio DAX-30-Aktien für einen Gegenwert von 4,13 Mrd EUR gehandelt. Am Freitag waren es 155,8 Mio Aktien im Wert von rund 6,4 Mrd EUR. Der handelsfreie 1. Mai und das Warten auf die Zinsentscheidung der US-Notenbank am Mittwoch dürften die Dynamik ebenfalls gebremst haben.

"Daher hat es der DAX heute auch nicht über die 7.000-Punkte-Hürde geschafft", vermutete ein Händler. Im Tageshoch von 6.966 fehlte dem Leitindex nicht viel zu dieser Marke. Über 7.000 Punkten treffe der Leitindex zudem auf eine dicht gestaffelte technische Widerstandszone. Eine Unterstützung liege bei 6.850 Punkten.

Deutsche Bank stiegen um 0,8% auf 76,77 EUR. Die Bank präsentiert am Dienstag die Zahlen für den Geschäftsverlauf im ersten Quartal. Commerzbank legten 2,2% zu und die Allianz-Aktie mit ihrer Tochter Dresdner Bank um 1%. Hier kursierten laut Händlern wieder einmal Spekulationen um eine zügige Konsolidierung der deutschen Bankenlandschaft. Hypo Real Estate verteuerten sich um 2%.

SAP gaben gegen den freundlichen Gesamtmarkt um 1% nach auf 32,60 EUR. Händler verwiesen zur Begründung für die relative Schwäche auf einen Bericht im "Handelsblatt", dem zufolge sich die Einführung einer Software für den Mittelstand verzögern könnte. Infineon setzten die jüngste Rally fort und schlossen 2,6% fester bei 5,96 EUR.

Um Deutsche Post kursieren laut Händlern Gerüchte, ein US-Kontrahent könne sich an der Post beteiligen. Die Aktie gewann 0,6% auf 20,18 EUR. ThyssenKrupp, die am Freitag noch um 1,4% nachgegeben hatten, stiegen im Fahrwasser europaweit fester Stahlwerte um 1,9% auf 40,10 EUR. Daimler verteuerten sich um 1,5% auf 50,88 EUR. Die Stuttgarter legen am Dienstag Quartalszahlen vor.

Optische Kursverluste wegen Dividendenausschüttungen wiesen MAN, Continental und Bayer aus. MAN schüttet an die Aktionäre 3,15 EUR je Aktie aus, bei Continental sind es 2,00 EUR und bei Bayer 1,35 EUR. Bei der zuletzt sehr gut gelaufenen Merck-Aktie wurden laut Beobachtern Gewinne mitgenommen, sie gab um 1,6% auf 89,60 EUR nach. Die sehr schwankungsfreudigen Deutsche-Börse-Papiere gaben 2,5% nach.

In der zweiten Reihe sprangen Conergy in Folge von Spekulationen um einen Einstieg von RWE um 18,1% auf 13,60 EUR. Beide Unternehmen wollten sich zu den Spekulationen nicht äußern. RWE verloren 0,7% auf 74,23 EUR. Fraport wurden von Gerüchten belastet, die Deutsche Bank habe 1,6 Mio Fraport-Aktien zum Preis von 48 EUR je Aktie verkauft. Fraport schlossen 4,7% schwächer bei 47,32 EUR.

Gegen den Widerstand ihrer Hauptaktionäre übernimmt die freenet AG die Stuttgarter debitel-Gruppe vom Finanzinvestor Permira. Am Sonntag einigten sich beide Seiten auf eine 1,63 Mrd EUR schwere Transaktion, aus der mit 19 Millionen Kunden der drittgrößte Mobilfunkanbieter auf dem deutschen Markt hervorgeht. freenet büßten daraufhin 5,9% auf 10,60 EUR ein.

Die freenet-Großaktionärin United Internet hatte bis zuletzt versucht, die Übernahme der mit gut 1,1 Mrd EUR verschuldeten debitel-Gruppe zu verhindern. United Internet legten 2,3% auf 14,51 EUR zu. Kontron hat im ersten Quartal die Konsenserwartungen von Analysten übertroffen, die Aktie zog um 4,1% auf 10,20 EUR an.

DJG/bek/raz

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