XETRA-VERLAUF/DAX im Rückwärtsgang - Zykliker unter Druck

15.10.2008
FRANKFURT (Dow Jones)--Dem deutschen Aktienmarkt geht am Mittwochvormittag die Puste aus. Nachdem der DAX in den vergangenen beiden Sitzungen um 14,4% gestiegen ist, verliert der Leitindex gegen 11.15 Uhr 2,5% oder 130 Punkte auf 5.069. Die Kurse haben im Verlauf des Vormittags kontinuierlich nachgegeben. "Noch wurde aber die DAX-Unterstützung bei 5.000 Punkten nicht unterschritten", betont ein Händler. Der MDAX fällt um 3,4% zurück und der TecDAX um 2,9%.

FRANKFURT (Dow Jones)--Dem deutschen Aktienmarkt geht am Mittwochvormittag die Puste aus. Nachdem der DAX in den vergangenen beiden Sitzungen um 14,4% gestiegen ist, verliert der Leitindex gegen 11.15 Uhr 2,5% oder 130 Punkte auf 5.069. Die Kurse haben im Verlauf des Vormittags kontinuierlich nachgegeben. "Noch wurde aber die DAX-Unterstützung bei 5.000 Punkten nicht unterschritten", betont ein Händler. Der MDAX fällt um 3,4% zurück und der TecDAX um 2,9%.

Die mit den Rettungspaketen für die Banken verbundene Erholung sei vorbei, man wende sich wieder den Konjunkturaussichten zu. Und diese seien düster. Dies bewege Investoren dazu, bei den jüngst stark gestiegenen Aktien Gewinne einzustreichen. Die Umsätze im Kassahandel seien bislang unterdurchschnittlich. Die zuletzt unter Druck geratenen Rentenpapiere verbuchen Kursgewinne.

Am Nachmittag werden sich die Marktakteure durch einen Wust von US-Konjunkturzahlen kämpfen müssen. Veröffentlicht werden Erzeugerpreise, Einzelhandelsumsätze, Lagerbestände und der Frühindikator der Notenbank von New York. Letzterer ist der erste Frühindikator für den Monat Oktober und dürfte daher neben den Einzelhandelsumsätzen das größte Interesse auf sich ziehen.

Zudem spricht - allerdings erst nach Beendigung des Xetra-Handels - US-Notenbank-Chef Ben Bernanke vor dem Economic Club in New York zu den Wirtschaftsaussichten der USA. Und um 22.00 Uhr wird der Konjunkturbericht der Federal Reserve veröffentlicht, der das Aktiengeschäft am Donnerstag beeinflussen könnte. Quartalszahlen veröffentlichen Coca-Cola, J.P. Morgan, Abbott Laboratories und eBay.

Die Gewinner vom Montag und Dienstag, allen voran die Finanz- und Automobilaktien, sind nun die Verlierer. Deutsche Bank verlieren 2,7% und Hypo Real Estate 4,9%. BMW büßen 3,8% ein und Daimler 5%. Am Morgen waren schwache Pkw-Absatzzahlen aus Europa im September veröffentlicht worden. Der Branchenverband Acea sprach vom schwächsten September seit 1998. Continental erholen sich um 2,8% von ihrem Vortagesminus und die zuletzt hinter dem Markt zurückgebliebenen VW steigen um 2%.

Händler berichten von zunehmenden Gewinnmitnahmen vor allem in Konjunkturzyklikern. "Von Abgabedruck kann man nicht sprechen, dafür ist das Volumen insgesamt zu dünn, aber die Branche ist schon klar erkennbar", sagt ein Händler. Der Markt konzentriere sich nach der Finanzkrise wieder auf Rezessionsszenarien und verkaufe diesen Sektor zuerst.

So fallen MAN um 9% und K+S um 6,4%. Im MDAX sind GEA (-7%), Hochtief(-7,2%) und Leoni (-8,5%) betroffen. SGL Carbon büßen 9,2% ein. ThyssenKrupp verlieren 5,3%. Der südkoreanische Stahlhersteller Posco hat einen vorsichtigen Ausblick auf das vierte Quartal gegeben und europaweit stehen Rohstoff-, Energie- und Stahlwerte unter Druck. Die im MDAX gelisteten Stahlwerte Klöckner & Co fallen um 4,1% und Salzgitter um 6,3%.

Infineon verteuern sich gegen den Trend um 3,2% auf 2,87 EUR. Am Vorabend hatte Intel überraschend gute Quartalszahlen veröffentlicht, gleichzeitig aber einen vorsichtigen Ausblick gegeben.

centrotherm photovoltaics will sein Kapital um bis zu 8 Mio auf bis zu 24 Mio EUR aufstocken. Die im TecDAX gelistete Aktie fällt daraufhin um 6,2% auf 30,89 EUR zurück. Auch andere Solarwerte wie Q-Cells, Roth & Rau und SolarWorld geben nach. Conergy verlieren nach einer 30%-Rally am Dienstag nun 15%.

Südzucker handeln nach dem Ausweis von Halbjahreszahlen kaum verändert zum Vortagesschluss. UniCredit hat die Aktie nach den Halbjahreszahlen mit "Kaufen" bestätigt.

DJG/bek/mpt/gos

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