Zusammenarbeit geplant

Yahoo und Microsoft verhandeln über Alternativen zu Fusion

25.06.2008
Das Thema Microsoft/Yahoo ist am Markt offensichtlich noch nicht vom Tisch. Spekulationen über eine mögliche Zusammenlegung bestimmter Aktivitäten der beiden Konzerne haben der Aktie des Internetdienstleisters Yahoo am Dienstag zu einem Plus von rund acht Prozent verholfen.

Das Thema Microsoft/Yahoo ist am Markt offensichtlich noch nicht vom Tisch. Spekulationen über eine mögliche Zusammenlegung bestimmter Aktivitäten der beiden Konzerne haben der Aktie des Internetdienstleisters Yahoo am Dienstag zu einem Plus von rund acht Prozent verholfen.

Zwar diskutierten die beiden Unternehmen nicht mehr über eine vollständige Fusion, sagten mit dem Thema vertraute Personen. Doch seien sie möglicherweise offen für alternative Transaktionen.

Der Auftrieb bei der Aktie der Yahoo! Inc, Sunnyvale, setzte ein, nachdem auf der Internetseite TechCrunch zu lesen war, dass die beiden Firmen in eine neue Diskussionsrunde eingestiegen seien, mit dem Ziel eines vollständigen Buyouts von Yahoo.

Die Microsoft Corp, Redmond, hatte nach dem Scheitern des Übernahmeversuchs vom Frühjahr mitgeteilt, dass sie weiterhin Gespräche mit dem Internetunternehmen Yahoo über eine wie auch immer geartete Partnerschaft führe. Hierzu zählte auch eine Kooperation bei Aktivitäten im Bereich Suchmaschinen. Yahoo hatte auch dies abgelehnt. Es war zunächst nicht klar, ob die Gespräche über die Zusammenarbeit in diesem Segment fortgesetzt werden. Weder Yahoo noch Microsoft wollte eine Stellungnahme abgeben.

Nach der offiziellen Mitteilung über das Scheitern der Gespräche mit dem Softwarekonzern Microsoft über eine Allianz im Bereich Internetwerbung in Suchmaschinen hatte Yahoo Pläne über eine Kooperation in dem Geschäftsfeld mit der Google Inc angekündigt.

Die Gerüchte flammen nun zu einer Zeit auf, da Yahoo offenbar eine umfassende Neuordnung des Managements plant. In den vergangenen Wochen haben einige hochrangige Manager den Internetkonzern verlassen. In Internetforen werde Yahoo-President Sue Decker als neuer CEO gehandelt, Gründer und aktueller CEO Jerry Yang könnte das Amt des Chairman übernehmen. Eine Ankündigung werde es noch in dieser Woche geben, hieß es.

Skeptiker erwarten von den potenziellen Neubesetzungen, den dritten binnen 18 Monaten, allerdings kaum Fortschritte bei der Lösung der aktuellen Probleme. "Es bedeutet nichts. Es ist weiterhin dasselbe Team", sagte Colin Gillis, Analyst bei Canaccord Adams.

Auch Gene Munster, Analyst bei Piper Jaffray, rechnet zunächst nicht mit größeren Veränderungen. Ohne einen Deal mit Microsoft sollten Investoren bis zur Hauptversammlung von Yahoo am 1. August nicht zuviel erwarten. An dem Tag können die Anteilseigner über die Besetzung des Boards entscheiden, für den der aktivistische Aktionär Carl Icahn Kandidaten ins Rennen schickt. Munster geht davon aus, dass das Gremium einige neue Mitglieder bekommen wird, die sich für Veränderungen auch im Topmanagement einsetzen werden.

Icahn betrachtet den Widerstand von Yahoo gegen eine Übernahme durch Microsoft als Fehler und versuchte, andere Yahoo-Aktionäre für ein solches Geschäft zu begeistern. (Dow Jones/rw)

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