Zwischen Jahresendgeschäft und Cebit

02.03.2000
Zwischen Jahreswechsel und der nahenden Cebit ist üblicherweise eine Preisentwicklung zu beobachten, die in erster Linie durch Abverkäufe alter Modelle geprägt ist. Diese Tradition wird heuer durch den Ausverkauf der CHS-Konkursware verstärkt.

Festplatten nähern sich den Nutzern

Neue Festplattenserien gibt es derzeit von allen Herstellern. Neu dabei ist der Trend, neben noch mehr Tempo und Kapazität auch dem Komfortbedarf der Anwender entgegenzukommen. Nachdem für Arbeitsplatzrechner kaum mehr die Möglichkeit besteht, auch die allerkleinsten lieferbaren Platten rasch voll zu bekommen, preisen zum Beispiel Western Digital und Fujitsu ihre neuen Reihen als "flüsterleise" an - die Ohren der Anwender werden es ihnen danken. Haben die Hersteller aus den Rückrufaktionen der letzten Monate eine Lehre gezogen, so besteht nun die Hoffnung, dass die Platten mit besserer Firmware ausgestattet sind.

Neue Kunden winken

Der Monitormarkt verliert derzeit einen der etabliertesten Mitspieler. Nokia konzentriert sich ganz auf das Geschäft der Kommunikation und der tragbaren Display-Technik. Großkunden, die sich bisher auf Nokia-Monitore eingeschossen haben, müssen sich neu orientieren. Für den IT-Händler ist dies die Gelegenheit, mit seinen Hausmarken neue Kunden zu gewinnen. Gute Qualität wird mittlerweile von den meisten - auch den preiswerteren - Herstellern geliefert. Dem Händler bleibt die gelungene Präsentation. Die Preise sind derzeit relativ stabil, sogar ein leichter Anstieg von rund einem Prozent ist bei den 19-Zöllern zu verzeichnen.

Den Kinderschuhen entwachsen

Auch Profis und anspruchsvollere Hobby-Fotografen greifen mittlerweile zur Digitalkamera, macht diese doch - zusammen mit der richtigen Bildbearbeitungssoftware - die elektronische Publikation der Fotos so einfach wie nie zuvor. Von dieser Entwicklung profitieren auch die Gelegenheitsanwender. Die Kameras der Megapixelklasse, die durchaus nicht mehr einer High-End-Ausstattung entsprechen, aber eben die Wünsche der genannten Anwender erfüllen, sind unter 900 Mark Händlereinkaufspreis gefallen, wobei die Ausstattung überwiegend als gut zu bezeichnen ist. Noch hat der IT-Handel eine Chance, in das Fotogeschäft mit einzusteigen.

Generationswechsel bei Grafikkarten

Die Lager sind anscheinend von allen alten Grafikkarten geräumt. Nur so lässt sich der massive Anstieg des durchschnittlichen Händlereinkaufspreises für 8-MB-Karten gegenüber dem Vormonat erklären. Tatsächlich bietet kaum noch ein Distributor Karten an, die technologisch als vorletzte Generation anzusehen sind. Die jetzt aktuelle Kartengeneration wird jedoch auch schon bald veraltet sein, zumindest was die Bedürfnisse der Spieleanwender betrifft. Denn es stehen die Ankündigungen von 3Dfx ins Haus, dass neue Karten der Voodoo-Serien 4 und 5 auf den Markt kommen. Zur Cebit-Zeit wird es wohl soweit sein.

TFT-Displays sind der Renner

Das Jahr 2000 könnte den endgültigen Durchbruch der flachen Bildschirme mit TFT-Technologie bringen - so die Hersteller nicht wieder in einen Lieferengpass geraten. Glaubt man nämlich den Marktauguren, so werden die umgesetzten Stückzahlen um satte zehn Prozent steigen und die Flachdisplays zur Standardausstattung im Business-Bereich werden. Sollte allerdings die Lieferfähigkeit ausbleiben, so könnte sich das wiederholen, was schon im letzten Jahr stattgefunden hat, als TFTs modern wurden: Der Preis steigt in schwindelnde Höhen, und das Einzige, was produziert wird, sind frustriert auf ihre Ware wartende Kunden. Vorsicht bleibt also angesagt.

Pentium II noch aktuell

Zwar werden etliche Notebooks mit Pentium-III-Prozessor angeboten, der Marktdurchbruch steht jedoch noch aus. Noch sind die Geräte zu teuer - und meist halten auch die Akkus nicht lange genug, um ein vernünftiges mobiles Arbeiten zu gewährleisten. Von daher passen Rechner mit Pentium-II-Prozessor nach wie vor gut in das Portfolio eines IT-Händlers. Derzeit ist der Preis recht stabil: Eine 366-MHz-Ausführung kostet den Händler im Schnitt knapp 5.300 Mark. Die Ausstattung der angebotenen Geräte ist fast durchgehend als sehr gut zu bezeichnen: Soundkarte, gutes Display und viel Speicher sind Standard. Und oft ist auch an ein eingebautes Modem, eventuell sogar in Verbindung mit einer Netzwerkkarte, gedacht.

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