Konzernzentrale in Bonn

Deutsche Telekom plant drastischen Stellenabbau

22.06.2012
Bis 2015 sollen 40 Prozent der Arbeitsplätze in der Zentrale der Deutschen Telekom in Bonn wegfallen.
Bald Zimmer frei: In der Bonner Konzernzentrale will die Deutsche Telekom massiv Stellen abbauen.
Bald Zimmer frei: In der Bonner Konzernzentrale will die Deutsche Telekom massiv Stellen abbauen.

Die Deutsche Telekom will ihre Bonner Zentrale stark verkleinern. Bis 2015 sollen 40 Prozent der Arbeitsplätze wegfallen, sagte ein Sprecher des im Dax notierten Unternehmens am Freitag. Die Streichungen beträfen sämtliche Zentralfunktionen wie Einkauf oder Marketing gleichermaßen. "Es geht um bis zu 1.300 Arbeitsplätze."

Den Umbau der Zentrale hatte die Telekom vor einem Jahr angekündigt, ohne aber Details zu nennen. Die Hälfte des Stellenabbaus soll noch in diesem Jahr erfolgen. Die genaue Zahl der derzeit in der Zentrale Beschäftigten konnte der Sprecher nicht nennen. Es seien aber mehr als 3.000 Mitarbeiter. "Nun haben die Gespräche mit Sozialpartnern über den Stellenabbau begonnen."

Die Telekom hält ihre Zentrale für zu breit aufgestellt. Die Abstimmungsprozesse dauerten zu lang, heißt es. Künftig soll die Zentrale den Landesgesellschaften mehr Spielraum lassen. Von Bonn aus soll zwar gesteuert, operativ aber weniger eingegriffen werden, sagte der Sprecher. Die Telekom unterhält außerhalb Deutschlands Tochtergesellschaften und Beteiligungen in Europa, Nord- und Südamerika sowie Afrika und Asien.

Ob im Zuge des Stellenabbaus Kündigungen auszusprechen seien, konnte der Sprecher nicht sagen. "Wir haben das in den vergangenen Jahren immer sozialverträglich gemacht", sagte er. "Die Verhandlungen haben auch gerade erst begonnen."

Wie die "Financial Times Deutschland" unter Berufung auf interne Papiere berichtet, sollen die verbleibenden Mitarbeiter in drei neue Einheiten aufgeteilt werden: die sogenannte "neue Zentrale" mit etwa 1.000 Stellen sowie eine Serviceeinheit mit etwa 1.200 Mitarbeitern. Im dritten Teil werden dem Bericht zufolge Angestellte der Personal- und Finanzressorts gebündelt. Der neuen Zentrale sind demnach unter anderem Funktionen wie Konzernstrategie, Compliance und Datenschutz zugeordnet. Zum Service sollen unter anderem Einkauf, Kommunikation und die Gebäude- und Grundstücksverwaltung gehören. (dpa/tö)

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