Von Wolfgang Leierseder
Der kalifornische PDA-Erfinder Palm verabschiedet sein Betriebssystem PalmOS endgültig. Firmenlenker Ed Colligan erklärte in San Francisco, das Unternehmen beabsichtige, die "zahlreichen Entwickler" zu überreden, auf das vor kurzem vorgestellte Betriebssystem "WebOS" überzuwechseln. Colligan zufolge zählt die Entwicklergemeinde rund 30.000 Mitglieder; wie viele davon allerdings noch aktiv sind, sagte er nicht.
Dem Aus für PalmOS ging eine lange Leidengeschichte vorweg. So fand sich beispielsweise für das 2003 veröffentlichte PalmOS Version 6 ("Cobalt") kein einziger Gerätehersteller. Die konkurrierenden Betriebssysteme Windows Mobile, Blackberry und Marktführer Symbian gruben dem PDA-Pionier und ehemaligen Marktführer bereits das Wasser ab.
Anfang 2002 hatte Palm die Entwicklung seines Betriebssystems in die Firma Palmsource ausgegliedert. Im Jahr 2003 änderte Palm seinen Namen in PalmOne - um sich, für Kunden wenig sinnvoll, abzugrenzen. Im Jahr 2005 wurde die Trennung rückgängig gemacht, um wenig später Palmsource samt den Rechten an dem Betriebssystem an die japanische Firma Access zu verkaufen.