320 Arbeitsplätze betroffen

Auch die "neue" A&O muss zum Insolvenzgericht

26.05.2009
Als der Potsdamer IT-Dienstleister A&O im Jahr 2007 pleite ging, war eine bizarre Geschichte mit einem wenig rühmlichen Schlussstrich versehen worden. Doch eine neue A&O versprach weiterzumachen. Jetzt hat diese Insolvenz beantragt.

Die neue A&O mit Sitz in Frankfurt am Main hat beim zuständigen Amtsgericht in Frankfurt den Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt.

Der a&o systems + services germany GmbH, wie der IT-Dienstleister mit ganzem Namen heißt und der derzeit 320 Mitarbeiter beschäftigt, drohe die Zahlungsunfähigkeit. Das Unternehmen versichert, die Tochter a&o communications + services GmbH mit 80 Mitarbeitern sei nicht von der Insolvenz betroffen und arbeite weiter. Das bestätigte Dirk Kiefer, Geschäftsführer der A&O, gegenüber ChannelPartner. Er sagte, mit der "strukturierten Insolvenz" wähle die Muttergesellschaft eine Lösung, die zumindest den Weg offen halte für eine Fortführung.

Die neue A&O, im Februar 2008 aus den Trümmern der alten A&O hervorgegangen, mit neuem Management um Dirk Kiefer - der allerdings in den Zusammenbruch der alten A&O als Geschäftsführer verwickelt war -, führt als Gründe für ihre Insolvenz an: "Die sich verschärfende Rezession seit Beginn des Jahres und damit einhergehende operative Verluste sowie fehlende Liquiditätsreserven".

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Mit letzteren sind die "bilanziellen Altlasten der a&o systems + services germany GmbH; in erster Linie seit den 80er Jahren aufgelaufene Pensionsverpflichtungen von mittlerweile rund 15,5 Millionen Euro" gemeint. Diese Ansprüche ergeben sich aus der Firmenhistorie der Memorex Telex-Gruppe, ferner aus Übernahme der Sinitec- und EDS-Mitarbeiter in den Jahren 2005 respektive 2006 sowie dem bis heute nicht geklärten Finanzgebaren bei A&O im Anschluss an die Übernahmen.

Die Pensionsansprüche hätten, so sagte Kiefer, mit dem Pensionssicherungsverein bis heute nicht (weg)-verhandelt werden können. Die Konsequenz, so der Geschäftsführer: Die A&O bis heute keine neuen Kredite erhalten. "Jeder sagte: Das Geld brauchen Sie für den Pensionsfond." Also erhielt die A&O trotz "steigendem Auftragseingang keine Kredite." - auch nicht von der Münchener Private Equity-Firma Orlando, die die A&O seit Februar 2008 besitzt.

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