Analyse vom Disti

3D-TV – der zweite Schritt vor dem ersten?

11.01.2010

Panasonic dürfte darauf spekulieren, dass die Plasma-Technologie, die sich nie so richtig gegen LCD hat durchsetzen können, beim 3D-Fernsehen eine Renaissance erlebt. Schließlich war das Unternehmen maßgeblich an ihrer Entwicklung beteiligt. Deshalb betont Panasonic wohl auch bei jeder Gelegenheit, dass Plasma-Panels für die schnellen 3D-Bildwechsel am besten geeignet sind. Außerdem muss das Unternehmen die enormen Produktionskapazitäten im neuen japanischen Werk langfristig optimal ausnutzen. Man hat ja bereits angekündigt, dort auch OLED-Displays herzustellen zu wollen.

ChannelPartner: Philips dagegen steht der 3D-Begeisterung bei der Konkurrenz auffallend nüchtern gegenüber. Wie erklären Sie sich das?

Ebner: Philips hat 3D-Fernsehen wesentlich mitentwickelt, von daher muss man die skeptische Einschätzung von dort sicherlich ernst nehmen. Im Vorfeld zur IFA sprach Philips davon, dass die Technologien noch zu instabil seien, speziell solche, die 3D-TV ohne Spezialbrille ermöglichen sollen. Dieses Argument hat durchaus etwas für sich, wer möchte schon so ein Ding stundenlang auf der Nase haben? Stattdessen treibt Philips eher die bewährten Geschäftsfelder voran. In Berlin wurde zum Beispiel ein Gerät vorgestellt, das Filme im originalen Aufnahmeformat von 21:9 wiedergeben kann und die schwarzen Balken bei der 4:3- und 16:9-Darstellung eliminiert, was den Heimkino-Genuss deutlich erhöhen dürfte.

Sicherlich spielt auch die angespannte wirtschaftliche Gesamtlage eine Rolle, welche die asiatischen Märkte sehr hart getroffen hat. Offenbar versucht man dort mit besonders schnellen Innovationen wieder auf Kurs zu kommen. Wenn die ersten 3D-Angebote am Markt zünden, kann man aber sicher sein, dass Philips als Europas größter CE-Hersteller bald nachziehen wird.

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