Acer-Gründer und Merger-Kritiker Shih begrüßt Benq-Siemens-Deal

10.06.2005

Allgemein denkt Shih nach eigenen Worten immer noch eher kritisch über Merger. Doch Acers positive Erfahrungen mit TIs Notebook-Division gebe anderen Unternehmen auch Zuversicht. Acer und Benq seien zwei wichtige Taiwan-Hersteller mit überschaubaren Management-Teams für internationale Operationen, hätten genügend Erfahrungen im Umgang mit Fusionen und Übernahmen und wüssten, die negativen Effekte schnell zu minimieren, so der Acer-Gründer.

Hilfreich seien auch die Benq von Siemens angebotenen Geldmittel in Höhe von 300 Millionen Euro. Damit könnten einige der erwarteten Verluste ausgeglichen werden. So eine Zusage habe es bei den Verhandlungen 1998 über eine mögliche Übernahme der PC-Sparte von Siemens nicht gegeben, weshalb Acer nach Abwägen aller möglichen Verluste den Rückzieher gemacht habe. Siemens sei allerdings immer noch eines der führenden Marken- und Technologieunternehmen, beides werde dem Benq-Siemens-Handy-Business in den kommenden Jahren sehr nützlich sein.

Auf die Frage, ob andere Taiwan-Unternehmen ähnliche Merger-Strategien anstreben sollten, um ihre jeweiligen Geschäftsfelder zu neuen Höhen zu treiben, sagte Shih: "Das könnte eine Option sein. Kosteneffizienz ist der wesentliche Vorteil von Taiwan-Unternehmen. Aber sie müssen ihre eigenen Stärken richtig einschätzen. Sie müssten sich überlegen, wie sie mit einem wachsenden Business, wachsenden Ausgaben und einem möglichen Verlust von Talenten umgehen wollen."

Auch müsse man sichergehen, dass die Kosten für den Merger in einem vertretbaren Maße sei. Und schließlich der Rat Shihs, sich nie ein Unternehmen herauszupicken, das zu groß für einen sei. (kh)

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