Adic stellt konfigurierbare Bandbibliothek für SAN und NAS vor

15.06.2000
Modularität und Skalierbarkeit sind die besonderen Merkmale der neuen Bandbibliothek des Marktführers Adic (Advanced Digital Information Corporation). Über optionale Plugin-Module kann das neue Modell "Scalar 100" alternativ in Fibre-Channel-basierten SANs (Storage Area Networks) integriert oder als eigenständiges NAS-Gerät (Network Attached Storage) betrieben werden.

Bei der Entwicklung der Scalar-100-Plattform haben wir uns mit allen Bausteinen der Library-Architektur auseinander gesetzt — sowohl bei der Wahl der Medientypen als auch bei der Anbindung der Bibliothek und deren Verwaltung", erklärt Jonathan Otis, oberster Produkt-Manager bei Adic. Seiner Ansicht nach ist die Flexibilität bei unternehmensweiten Datensicherungsstrategien mittlerweile zum essentieller Faktor geworden, das gestiegene Interesse an NAS-Lösungen dokumentiert dies.

"Bisher war das einfach zu verwaltende NAS-System hervorragend fürs Speicher-Management häufig genutzter Daten geeignet, zur Verwaltung aller Unternehmensdaten erschien eine derartige Lösung zu teuer." Mit dem Konzept flexibel konfigurierbarer Bandbibliotheken glaubt Adic jetzt, einen Ausweg aus dieser Misere gefunden zu haben. Aggressive Preispolitik soll den bislang trägen europäischen Markt ankurbeln.

Backup-Fenster effizienter nutzen

Aufgrund des kompakten Designs bietet der Scalar 100 eine hohe Datenspeicherungsdichte: In der aktuellen DLT-Konfiguration belegt die Bandbibliothek - wahlweise bestückt mit bis zu sechs Laufwerken und 60 Datenkassetten mit maximaler Speicherkapazität von 4,8 TB - gerade einmal 14 Höheneinheiten in einem 19-Zoll-Rack. Außer DLT-Streamern können dort auch künftige Super-DLT-, AIT- und LTO-Ultrium-Laufwerke zum Einsatz gelangen. Zusätzlich zur etablierten SCSI-Anbindung kann der Scalar 100 auch im SAN oder alseigenständiges NAS-Gerät seine Arbeit verrichten.

Über die "Stor-Next"-NAS-Option kann die Bandbibliothek direkt in ein Netzwerk eingebaut werden - der Einsatz eines separaten Servers entfällt. Heterogene Netzwerk-Clients erhalten damit die Möglichkeit, im "Near-Line"-Verfahren oder während einer Archivierung direkt auf die Library zuzugreifen.

Marktpotential weitgehend unerschlossen

Vorteile ergeben sich hauptsächlich bei zeitkritischen Backup-Operationen. Der Einsatz von NAS erlaubt hier eine effizientere Nutzung der immer kürzer werdenden Backup-Fenster. Dazu Otis: "Die üblichen 70 bis 80 Prozent inaktiver Daten können beispielsweise auf die Bandbibliothek ausgelagert werden. Damit reduziert sich das Backup-Volumen, und das ohne das System ändern zu müssen. Gleichzeitig verringert sich der Administrationsaufwand." Alternativ dazu kann die Bandbibliothek über einen integrierten Web-Server fernüberwacht und -administriert werden.

Während in den USA beim Einsatz von Tape-Libraries im SAN-Umfeld bereits hohe Wachstumsraten zu verzeichnen sind, hinkt der europäische Markt nach Angaben von Bernd Krieger, Vertriebsdirektor der deutschen Adic-Niederlassung in Böhmenkirch, noch deutlich hinterher. "In Amerika hat die Jahr-2000-Umstellung und das boomende Internet-Business zu einem Umsatzsprung geführt. In Deutschland liegen die hauptsächlichen Zielmärkte nach wie vor in traditionellen Wirtschaftszweigen wie der Zulieferindustrie, dem Dienstleistungssektor, kleineren Banken und Handwerksbetrieben." Nach Krieger eröffnen sich hier allerdings neue Marktpotentiale, beispielsweise in den BereichenAudio/Video-Broadcasting oder digitale Medien und Vordruck.

Zahl der autorisierten Partnersoll wachsen

Mit weltweit 55.000 Installationen ist Adic nach Stückzahlen vor Quantum und Hewlett-Packard Marktführer bei automatisierten Tape-Libraries. Der Vertrieb der Adic-Lösungen erfolgt hierzulande durch ausgewählte Distributoren, VARs und OEMs. Über ein spezielles Vertriebsprogramm betreut Adic außerdem zirka 50 Systemhäuser direkt. Die Zahl dieser autorisierten Partner möchte Krieger parallel zum wachsenden Library-Markt kontinuierlich, aber kontrolliert erhöhen.

"Ein neuer VAR muss aufgrund seiner Ausrichtung und im Wettbewerb mit anderen regional ansässigen Partnern 80 Prozent Zusatzgeschäft generieren", fordert Adics Vertriebsdirektor. (sd)

www.adic.com

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