Studie räumt mit Vorurteilen auf

Ältere Mitarbeiter haben viele Vorzüge

01.03.2013
Ein Pilotprojekt von Vodafone mit der Jacobs University Bremen präsentiert erste Zwischenergebnisse: Beim Lernklima gibt es keine Altersunterschiede. Zudem sind ältere Arbeitnehmer flexibler als jüngere.
Immer mehr Firmen schätzen die Vorteile älterer Arbeitnehmer.
Immer mehr Firmen schätzen die Vorteile älterer Arbeitnehmer.
Foto: bilderstoeckchen - Fotolia.com

Die deutsche Gesellschaft altert und schrumpft. Jedes Jahr sterben mehr Menschen in Deutschland als geboren werden. Zugleich steigt die Lebenserwartung der Bevölkerung. Diese Problematik spiegelt sich auch in der Arbeitswelt wider - immer weniger junge Menschen rücken nach, und gleichzeitig steigt die Lebensarbeitszeit deutlich an. Unternehmen müssen sich darauf einstellen, dass es künftig weniger junge Bewerber geben wird. Vodafone Deutschland hat in Zusammenarbeit mit der Jacobs University Bremen ein Jahr lang den demografischen Wandel und die daraus resultierenden Folgen für den Konzern untersucht. Erste Ergebnisse der auf drei Jahre angelegten Pilot-Studie geben Auskunft über die künftige Personalpolitik des Unternehmens. Dirk Barnard, Personalgeschäftsführer Vodafone Deutschland: "Die wichtigste Erkenntnis der Studie ist schon jetzt: Die Gesellschaft muss von Vorurteilen gegenüber älteren Mitarbeitern Abschied nehmen. Es stimmt einfach nicht, dass man im Alter weniger innovativ oder weniger lernbereit ist."

Vielmehr zeigt die Studie, dass es beim Lernklima weder Abteilungs- noch Altersunterschiede gibt. Auch die Lernkompetenz und die kreative Selbstwirksamkeit unterscheiden sich nicht zwischen den Altersgruppen. Ebenso verändern sich die Zielgrößen "Lernerfolg", "Rollenbezogene Selbstwirksamkeit" und "Innovatives Arbeitsverhalten" nicht bedeutsam über die Altersgruppen hinweg. Besonders auffällig ist sogar, dass die Bereitschaft, sich zu verändern, bei den 36- bis 50-Jährigen wesentlich höher ist als bei den jüngeren Mitarbeitern von 18 bis 35 Jahren.

Im September 2011 startete Vodafone Deutschland das auf drei Jahre angelegte Pilotprojekt "Demografiefeste Personalpolitik" gemeinsam mit der Jacobs University Bremen. Dafür wurden umfangreiche Befragungen innerhalb ausgesuchter Hauptabteilungen vorgenommen. Dazu zählten die Kollegen aus den Bereichen Technik, Gebäudemanagement und den Callcentern. Untersucht wurde, wie sich das steigende Alter auf Innovationsfähigkeit, lebenslanges Lernen und Beschäftigungsfähigkeit auswirkt. Mit dem Kernziel, Beschäftigungssicherheit auch im Alter zu sichern, soll ermittelt werden, welche Rahmenbedingungen geschaffen werden müssen, um die Motivation, Qualität und Produktivität älterer Mitarbeiter hochzuhalten.

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