Allago.de wartet mit Superdumpings bei Hard- und Software auf

15.03.2001
Mit einem Sonderangebot, das Lidl und Konsorten das Wasser reichen kann, eröffnet der Online-Anbieter Allago.de seine virtuellen Computerabteilungen. Und das Geschäft brummt: Bis Ende des Jahres will die Allago AG ihren Kundenstamm verdreifachen.

Anscheinend ist es bei Banken im Moment in, sich nicht mehr nur auf trockene Geldanlagen wie Fonds zu konzentrieren. Nach der Deutschen Bank hat im letzten Jahr auch die Dresdner Bank einen Online-Shop gegründet und in die Reihen ihrer Töchter aufgenommen.

Allago.de ging im Mai 2000 an den Start und sieht sich als virtuelle "Einkaufs- und Serviceplattform für kleine und mittelständische Kunden". "Wir wollen die kleinen Unternehmen mit ein bis 15 Mann erreichen", beschreibt der Allago-Vorstand Carsten Prußog seine Zielgruppe. Ursprünglich waren vor allem Büroausstattungen und das zugehörige Material in der Produktpallette des digitalen Einkaufszentrums zu finden. Seit kurzem haben sich die Produktkategorien Hardware, Software und Komplettsysteme dazu gesellt. Insgesamt hat der Online-Shop gut 10.000 Produkte im Angebot, davon rund 1.000 in den neuen Kategorien. Als Einstiegsangebot gibt es einen Superdumping-Preis für einen Flatscreen von Samsung. 859 Mark wollen die Allagos davon haben - ein Preis mit dem sie so manchen Kunden locken werden. "Eigentlich geht die Aktion nur bis April, aber wir werden dieses Angebot auch darüber hinaus aufrecht erhalten," verspricht Prußog. Allerdings hat das Mailing zum Angebot nicht ganz geklappt. Denn das versendete E-Mail mit der direkten Klick-Verbindung zu dem sensationellen Angebot läuft leider ins Leere. Daran sieht man, dass auch Internet-Spezialisten in so manche Fußangeln treten. "Sobald die Links über zwei Zeilen gehen, funktioniert das Ganze nicht mehr," räumt der Vorstand ein. Aber, so der Vorstand, dies werde nicht das letzte gute Angebot der Banken-Tochter sein, und in Zukunft werden Links ins Nirwana keinesfalls mehr vorkommen. Dennoch: Die Allago AG will sich in Zukunft nicht auf die Computer-Sektionen konzentrieren. "Wir wollen vielmehr unseren Bereich Büroausstattung erweitern", erklärt der Vorstand.

Bis Ende 2001 gut 50.000 Kunden

Die Online-Verkäufer sehen recht zuversichtlich in die Zukunft. "Unser Ziel, Ende 2000 rund 10.000 Kunden zu erreichen, haben wir gut überschritten. Im Moment haben wir etwa 15.000 Kunden in der Kartei", freut sich Prußog. Bis Ende 2001 sollen es über 50.000 sein. Auch mit dem Umsatz ist er zufrieden: "Ausgehend vom Dezember-Umsatz werden wir Ende des Jahres ein Volumen im zweistelligen Millionenbereich erreichen." In die Gewinnzone wollen die Startups aus Bad Vilbel Mitte 2002 eintreten.

Das herausragendste Alleinstellungsmerkmal von Allago ist für Prußog die integrierte E-Procurement-Lösung. Damit können die Kunden den gesamten Einkauf über Allago organisieren. "Der Chef kann seiner Assistenz zum Beispiel ein Budget einräumen, in dessen Rahmen bestellt werden kann. Wird das Budget überschritten, lässt sich unser System dies automatisch von einer berechtigten Person bestätigen", erläutert Prußog. Damit, so der Vorstand, grenzt sich die Einkaufsplattform der Dresdner Bank auch vom direkten Wettbewerb, Emaro.de, einer Tochter der Deutschen Bank, ab. "Emaro visiert die Großkunden an und arbeitet mit SAP-Anbindung. Bei uns brauchen die Kunden nichts zu installieren, um unser E-Procurement zu nutzen. Das geht alles mit einem normalen Browser", hebt er hervor.

Dass Allago Unmut bei den Kunden der Mutter, der Dresdner Bank, hervorrufen könnte, hält Prußog für unwahrscheinlich. Er verweist darauf, dass sich reelle Händler ja durch ihren Service von Allago unterscheiden. Allerdings: Auch hier sägt der Online-Shop am Stuhl des Handels. Allago arbeitet mit M+S zusammen. Das Systemhaus übernimmt sowohl die Großhändlerfunktion für den virtuellen Laden, als auch den Service. Und dies umfasst nicht nur Telefon-Hotline, sondern auch Vorortservice.

www.allago.de

www.emaro.com

ComputerPartner-Meinung:

Am Beispiel Allago sieht man, dass die Einkaufsplattformen im Internet langsam flügge werden. Und dies darf man nicht unterschätzen. Nimmt man die E-Procurement-Lösung, den Service und Angebote wie den Samsung-Flatscreen zusammen, dann ist Allago ein ernst zu nehmender Konkurrent für den Handel. (gn)

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