Amazon: mehr Umsatz mit Elektronikartikeln als mit Büchern

23.12.2004
Das Weihnachtsgeschäft des Online-Versenders Amazon ist von einem zu Denken gebenden Wandel geprägt: Erstmals erzielte das Unternehmen mehr Umsatz mit der Sparte Elektronik Foto als mit Büchern. Nach An-gaben des deutschen Amazon-Geschäftsführer Ralf Kleber trifft das für Deutschland und die USA zu.

Das Weihnachtsgeschäft des Online-Versenders Amazon ist von einem zu Denken gebenden Wandel geprägt: Erstmals erzielte das Unternehmen mehr Umsatz mit der Sparte Elektronik Foto als mit Büchern. Nach An-gaben des deutschen Amazon-Geschäftsführer Ralf Kleber trifft das für Deutschland und die USA zu.

Kleber erklärte gegenüber der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung", Amazon sei ein Großabnehmer, weshalb er "seit dem Start der Kategorie (Elektronik Foto) im Jahr 2001 die Preise kontinuierlich gesenkt" habe. Nachdem die Preisgestaltung in diesem hart umkämpften Markt von der Breite des Sortiments - und im Fall Amazon von dem Verzicht auf Beratung - abhänge, könne der Vermarkter flexibel auf Konkurrenten reagieren.

über das ganze Jahr gesehen sei aber das Buchgeschäft weiter der wichtigstes Umsatzposten. Branchenkenner schätzen, dass Amazon derzeit rund 60 Prozent des Online-Buchhandels beherrscht.

Was Kleber nicht sagte, ist, dass der Einstieg in den rasant wachsenden Markt für digitale Endverbraucherprodukte dem Online-Versender mittlerweile eine Verkaufsplattform geschaffen hat, die von zahlreichen IT-Anbietern (hier die Liste) genutzt wird. Dadurch tritt Amazon in unmittelbare Konkurrenz sowohl zu Online-Konkurrenten wie Ebay als auch Retailern wie SaturnHansa, MediaMarkt etc..

Die Konsequenz für den Fachhandel: Entweder er betreibt dieses Endkundengeschäft als zusätzliches Service-Angebot für Kunden, oder er aber versteht sich als Schnittstelle zwischen IT und CE (Consumer Eletronics). Ist letzteres der Fall und ist es ihm zudem möglich, dieses Kompetenz auch bei Kunden bekannt zu machen, kann er durch gezielte Lösungsangebote zu Geschäften kommen.

Die direkte Konkurrenz aber mit Schwerpunkt Produktvielfalt und Preis erscheint angesichts dieser schnellen, seit kaum drei Jahren in Gang gesetzten Entwicklung vergeblich. (wl)

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