Apple mit höchstem Quartalsumsatz seit vier Jahren

16.01.2004
Vor vier Jahren, im ersten Quartal 2000, setzte Apple letztmals über zwei Milliarden Dollar um. Jetzt, im ersten Quartal 2004 (Ende: 27. Dezember 2003) konnte der kalifornische Computerbauer wieder diese Messlatte übertreffen. Er setzte 2,006 (Vorjahreszeitraum: 1,47) Milliarden Dollar um und bilanzierte dabei einen Nettogewinn von 63 (Vorjahreszeitraum: minus acht) Millionen Dollar.

Vor vier Jahren, im ersten Quartal 2000, setzte Apple letztmals über zwei Milliarden Dollar um. Jetzt, im ersten Quartal 2004 (Ende: 27. Dezember 2003) konnte der kalifornische Computerbauer wieder diese Messlatte übertreffen. Er setzte 2,006 (Vorjahreszeitraum: 1,47) Milliarden Dollar um und bilanzierte dabei einen Nettogewinn von 63 (Vorjahreszeitraum: minus acht) Millionen Dollar.

"Es war ein außerordentliches Quartal für Apple mit zweistelligem Wachstum bei den verkauften Stückzahlen", blickte CEO Steve Jobs auf die drei Monate vor Weihnachten zurück. Apple habe 829.000 Macintosh-Rechner verkauft, ferner über 730.000 Stück des - ästhetisch offensichtlich weltweit gefallenden - Musik- und Datenspeicherbox "iPod". Aber auch das Betriebssystem Mac OSX habe sich gut behauptet; mittlerweile würden - allerdings magere - 40 Prozent der Apple-Recher unter dem Unix-basierenden OS laufen.

Als Erfolg bezeichnete Jobs auch den online-Musikladen iTunes Music Store - er vereine mittlerweile 70 Prozent des Marktes für legale Musikdownloads auf sich - und die Apple Stores. Für die derzeit 74 Läden wies Apple einen Gewinn von neun Millionen Dollar aus.

Im Einzelnen gab Apple bekannt, dass allein der "iMac" sich schlechter verkauft habe als bisher: 227.000 Rechner gegenüber 298.000 im Vergleichsquartal des Vorjahres. Hingegen kletterte die Zahl der verkauften PowerBooks um 93 Prozent auf 195.000. Für die Sparte "Software and other" bilanzierte Apple einen Umsatz von 238 Millionen Dollar - ein Plus von 54 Prozent gegenüber dem Vor-jahresquartal.

Apples Finanzchef Fred Andersen blickte infolgedessen optimistisch in die nahe Zukunft. Für das laufende Quartal rechne der Computerbauer mit Umsätzen in Höhe von rund 1,8 (Q2/2003: 1,47) Milliarden Dollar Umsatz und Gewinn.

Die Freude Apples teilte auch Deutschland-Statthalter Frank Steinhoff. Es gehe "Schritt für Schritt aufwärts", sagte er der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Seine Dependance habe im letzten Quartal 2003 sogar das Europa-Geschäft übertroffen. Das heißt, dass der Umsatzzuwachs gegenüber dem Vorjahresquartal um über 48 Prozent gelegen haben muss. Insbesondere das Geschäft mit mobilen Geräten laufe gut. Der iPod sei derzeit "das Zugpferd" und würde im Fall einer legalen Apple-Musikbörse noch besser laufen.

Steinhoff machte allerdings auch auf bestehende Apple-Probleme aufmerksam. Er erklärte, nicht nur im professionellen Geschäft mit Verlagen und Agenturen sei das Kaufinteresse sehr verhalten gewesen, sondern auch im Lösungsgeschäft, beispielsweise mit Arztpraxen und Architektenbüros. Allerdings habe er eine spürbar anziehende Nachfrage festgestellt. Nichts desto trotz seien die Budgets nach wie "sehr eng".

ComputerPartner-Meinung: Worauf Apple kaum einging, ist die fallende Umsatzrendite im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres. Sie sank gegenüber dem Vergleichsquartal des Vorjahres von 27,6 Prozent auf 26,7 Prozent. Zwar bemühte sich der Computerbauer, sie mit zunehmenden Aufwendungen für Garantieleistungen, vor allem für iBook und Powerbook, bei denen im Herbst letzten Jahres Mängel in den TFT-Bildschirmen für Anwenderärger und Nachforderungen gesorgt hatten, zu begründen, doch die zentrale Frage nach der Rentabilität der Hardware umging der Computerbauer.

Markkenner argwöhnen nämlich, dass Apple derzeit fast ausschließlich mit dem ausgesprochen billig herzustellenden iPod für Gewinn sorgen könne. Ohne ihn hätte Apple ein ernstes Problem, lautete auf der Macworld in San Francisco vorgebrachte und nicht widerlegte Verdacht. Dass Apple zudem durch die jüngsten Lieferprobleme bei den iPods und den Powerbooks Umsätze und Gewinne verschenkt habe, ferner durch personell zu dünne Verkaufs- und Supportmannschaften größere Erfolge im professionellen Bereich abschreiben könne - diese Vorwürfe deutscher Händler stehen nach wie vor im Raum. (wl)

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