Arbeitserleichterung durch Computer-Telefonie und "Phoneboard"

03.11.1999

MÜNCHEN: Das klassische Telefon an einem mit einem Computer ausgestatteten Arbeitsplatz hat seine besten Zeiten hinter sich. Momentan ist dies noch eine gewagte These, aber für die Zukunft keine abwegige Prophezeiung, wenn die von der Dynarep Electronic Vertriebs GmbH zusammengestellte Lösung aus Telefonieprodukten verschiedener Hersteller Schule machen sollte.Wichtigster Bestandteil des neuen Systems ist das "Phoneboard+" von der Codis Computer GmbH. Dabei handelt es sich um nichts anderes als eine PC-Tastatur mit eingebautem ISDN-Telefon. Der Hörer ist über ein Kabel mit der Tastatur verbunden, die ihrerseits an die S0-Schnittstelle, zugleich aber auch an Parallel- und PS/2-Port des Rechners angeschlossen ist. Nachteil: Einen Zugriff auf einen Arbeitsplatzdrucker gibt es daher nur mit einer zweiten Parallel-Schnittstellen-Karte. Für Andreas Franke, Marketingchef bei Dynarep, steht aber sowieso der Einsatz innerhalb eines Netzwerkes mit einem Abteilungsdrucker im Vordergrund.

Im Unterschied zu herkömmlichen Modellen befinden sich oben rechts auf der Tastatur vier zusätzliche Tasten für die Bedienung im Telefonmodus. Die Rufnummern werden über den Ziffernblock gewählt, der somit eine Doppelfunktion besitzt. Auffällig auch das Display am oberen Rand der Tastatur, das die Funktion der von einem ISDN-Telefon bekannten Anzeige übernimmt.

Franke betont, daß über die Tastatur auch telefoniert werden könne, wenn der PC nicht in Betrieb ist. Somit sei auch keine Soundkarte erforderlich, da das Gespräch gleich ins öffentliche Telefonnetz geleitet werde. Freihändiges Telefonieren per Freisprecheinrichtung oder optional erhältlichem Headset sei ebenfalls möglich. Insgesamt spare der Anwender somit Platz am Schreibtisch, weil das herkömmliche Telefon überflüssig sei, erklärt Franke.

Telefonieren per Mausklick

Wenn es nach Dynarep geht, soll die manuelle Eingabe einer Nummer jedoch eine Ausnahme bleiben. Schließlich kann - nach Frankes Aussage - die "Telefon-Tastatur" mit jeder Windows-Applikation betrieben werden, die auf dem Microsoft-TAPI-Standard basiert. Und somit eigne sich das Neuprodukt auch für die computerunterstützte Telefonie (CTI). Hier kommt nun die zweite Komponente der Lösung ins Spiel: die CTI-Software "Winphone" von der Megasoft GmbH in Wien. Diese Applikation erlaubt beispielsweise die Übernahme von Telefonnummern aus anderen Anwendungen per Drag & Drop, den Zugriff auf Telefonbücher auf CDs oder im Internet und das Telefonieren nach einer festgelegten Anrufliste. Winphone macht zudem alle Informationen über einen Anrufer sichtbar, bevor der Anwender den Hörer abnimmt, führt Gesprächsstatistiken, erfaßt die Gebühren und hilft durch integriertes Least Cost Routing, Geld zu sparen. Die unter Windows 95/98 und NT 4.0 laufende CTI-Software gibt es in den Sprachen Deutsch, Englisch, Französisch, Japanisch, Spanisch, Ungarisch und Türkisch.

Telefonie mit diesem Paket spart nach Ansicht von Dynarep somit nicht nur Platz, sondern auch Zeit und Geld, da der Computer die Wahlvorgänge im Hintergrund durchführe. Der Anwender kann die eingesparte Arbeitszeit somit für andere Tätigkeiten nutzen. Als Einzelplatzversion kostet die Lösung den Endkunden knapp 600 Mark zuzüglich Mehrwertsteuer. (tö)

Aus zwei mach eins: Telefon und Tastatur ergeben das "Phoneboard".

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