Infolge der subventionierten Folgegeneration des iPhones befürchtet der Exklusivprovider AT&T 2008 und 2009 Gewinnbelastungen je Aktie zwischen zehn und zwölf Cent. Hochgerechnet auf alle sechs Mrd. AT&T-Papiere ergibt sich ein Subventionsbetrag zwischen 600 und 720 Mio. Dollar. Angesichts dieser Summen gehen Analysten davon aus, dass es AT&T wahrscheinlich nicht schaffen werde, das bis 2009 gesetzte zweistellige Gewinnwachstum aufrechtzuerhalten.
"Die Investitionszahlen sind selbst für ein Schlachtschiff wie AT&T, das 310.000 Mitarbeiter beschäftigt, kein Pappenstil", sagt Erste-Bank-Analyst Ronald-Peter Stöferle. Laut dem Experten sei eine Subventionierung "in diesem Ausmaß nur wenig nachvollziehbar". Schließlich bewege man sich mit dem AT&T-Aktienkurs bereits seit Anfang 2007 nur noch seitwärts.
Nach Bekanntgabe der eher verhaltenen Gewinnprognosen in der Nacht auf heute, Dienstag, rutschte das AT&T-Papier nach unten ab und ging mit einem Abschlag von 1,7 Prozent aus dem Handel. Auch die Apple-Aktie verlor zwei Prozent an Wert. Wie AT&T zudem bekannt gab, rechne man angesichts der preisbedingt größeren Kundenbasis und daraus resultierender Umsatzsteigerungen mit iPhone-Nutzern ab 2010 wieder mit einem positiven Gewinneffekt.
Geplant ist, das neue UMTS-unterstützende iPhone mit acht Gigabyte Speicher in den USA für 199 Dollar zu verkaufen. Die Version mit der doppelten Speicherkapazität soll für 299 Dollar über die Ladentische gehen. "Obwohl sich das iPhone inzwischen relativ schnell freischalten lässt, kann man durch den stark subventionierten Preis sicherlich neue Kundensegmente hinzugewinnen", so Stöferle.
Aus den Erfahrungen mit dem iPhone der ersten Generation und im Durchschnitt anfallender Gebühren für den Besitzer zwischen 95 und 112 Dollar pro Monat hofft AT&T, wegen der UMTS-Features höhere Gewinne bei Datendiensten erzielen zu können.