Nokia schließt Standort Bochum

Aus für Handy-Produktion in Deutschland

15.01.2008
Nokia will seine Produktion mobiler Endgeräte in Deutschland einstellen und seinen Standort Bochum bis Mitte 2008 schließen. Die Produktion solle in andere, wettbewerbsfähigere Werke in Europa verlagert werden, heißt es in einer Pressemitteilung.

Nokia will seine Produktion mobiler Endgeräte in Deutschland einstellen und seinen Standort Bochum bis Mitte 2008 schließen. Die Produktion solle in andere, wettbewerbsfähigere Werke in Europa verlagert werden, heißt es in einer Pressemitteilung.

Im Zuge der geplanten Produktionsverlagerung werde Nokia auch Bereiche, die nicht zur Produktion gehören, in Bochum einstellen. Des Bereich Line Fit Automotive Business (ab Werk integrierte Lösungen für die Fahrzeugindustrie) soll verkauft werden. Über den Verkauf der Bochumer Forschungs- und Entwicklungsabteilung Adaptation Software verhandele man bereits mit Sasken Technologies.

Die geplante Schließung des Standorts Bochum betrifft laut Nokia voraussichtlich etwa 2300 Nokia-Beschäftigte. Begründet wird die Stilllegung mit der "fehlenden Wettbewerbsfähigkeit des Standortes". Aus Sicht der Unternehmens würden auch zusätzliche Investitionen in eine Erneuerung des Bochumer Werks an dieser Situation nichts grundsätzlich ändern: "Die geplante Schließung des Werkes Bochum ist notwendig, um die Wettbewerbsfähigkeit von Nokia langfristig zu sichern", erklärte Veli Sundbäck, Executive Vice President von Nokia und Vorsitzender des Aufsichtsrates der Nokia GmbH.

Aufgrund der Marktentwicklung und der steigenden Anforderungen hinsichtlich der Kostenstruktur sei die Produktion mobiler Endgeräte in Deutschland für Nokia "nicht länger darstellbar". Es könne hier nicht so produziert werden, dass die globalen Anforderungen hinsichtlich Effizienz und flexiblem Kapazitätswachstum erfüllt würden. Daher habe man diese harte Entscheidung treffen müssen.

Nokia will nun schnellstmöglich Verhandlungen mit den Arbeitnehmervertretern aufnehmen, um eine "für alle betroffenen Parteien zufriedenstellende Lösung" zu erzielen. Die Kosten für die Bochumer Standortschließung sollen während der Verhandlungen ermittelt und im Rahmen der Quartalsberichterstattung für 2008 veröffentlicht werden. (Computerwoche/haf)

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