Basel II vielerorts noch nicht umgesetzt

08.01.2007

Basel II - Eine Herausforderung für Datenmanagement und Business Intelligence

Mit den neuen Eigenkapitalvorschriften wird das Risikomanagement der Banken insofern neu definiert, indem Anreize für die Verwendung fortschrittlicher Methoden geschaffen werden. Darüber hinaus sind neue Risikokategorien wie operationelle Risiken aus dem Schattendasein ins Rampenlicht gerückt. Die Banken implementieren darüber hinaus zunehmend komplexe Risikobewertungsmodelle, die eine gleichzeitige Analyse verschiedener Risikoarten ermöglichen. Die Aufsichtsbehörden wiederum forcieren derzeit die Einführung weltweit einheitlicher Standards für das Risikomanagement. Insgesamt spiegelt dies einen Wandel in der kollektiven Einstellung der Banken zum Risikomanagement wider.

Von der Art und Komplexität der neuen Basel-II-Vorschriften aus technischer Sicht haben die meisten jedoch nur eine diffuse Vorstellung. Aufgrund des universalistischen Charakters der Vereinbarung ist Basel II wahrscheinlich sogar mehr eine Herausforderung für das Daten- als das Risikomanagement. Dies wird besonders klar, wenn Analytiker die in Säule II (Bankaufsichtlicher Überprüfungsprozess) und III (Erweiterte Offenlegung) des Basel II- Akkords enthaltenen Anforderungen im Hinblick auf die Historisierung der Daten, die Modellentwicklung sowie Monitoring- und Reporting-Fähigkeiten studieren. Außerdem sind die Auswirkungen für eine Bank, die über mehrere Geschäftsbereiche hinweg in mehreren Ländern und Rechtsordnungen tätig ist, extrem komplex. Der Prozess der Eigenkapitalberechnung nimmt einfach Dimensionen an, die selbst für Risikoexperten kaum noch zu durchschauen sind. (mf)

Zur Startseite