Bei Verbänden nachgefragt

06.10.1999

MÜNCHEN: Aus den zahlreichen Verbänden den richtigen für das eigene Unternehmen auszusuchen, ist gar nicht so leicht. ComputerPartner hat bei den großen IT-Verbänden nachgefragt, ob und warum Systemhäuser, PC-Fachhändler, Computershops oder Bürofachhändler bei ihnen Mitglied werden sollten.

Lothar Leger, Vorstandsvorsitzender des Verbands Optische Informationssysteme e.V. (VOI):

"Der Markt für Dokumentenmanagement-Lösungen bietet enorme Profilierungschancen für Systemhäuser, Softwareintegratoren und Fachspezialisten: Insbesondere der Mittelstand benötigt dringend im DMS-Bereich qualifizierte Unterstützung und Realisierungs-Know-how, um im internationalen Wettbewerb mithalten zu können. Aufgrund des enormen Bedarfs an geeigneten DMS-Lösungen sind Systemhäuser und -integratoren gefragter denn je. Es hat sich gezeigt, daß vielfach bereits integrierte Standardfunktionalitäten in Softwarepaketen keinesfalls den Bedarf einzelner Unternehmen abdecken können. Was dringend benötigt wird, ist Fachwissen bei der Umsetzung und Integration von kundenspezifischen DMS-Lösungen in die vorhandene IT-Infrastruktur und Ablauforganisation. Das eröffnet zahlreiche Möglichkeiten für Systemhäuser, Dienstleistungen wie Systemberatung, Migration, Wartung und Outsourcing von Tätigkeiten wie Belegerfassung und Archivierung anzubieten.

Der Verband Optische Informationssysteme (VOI) bietet seinen Mitgliedern, nicht zuletzt durch die Mitgliedschaft im BVB, zahlreiche Möglichkeiten zum Erfahrungsaustausch. Immerhin können davon derzeit rund 500 Anbieter profitieren. Gleichzeitig sieht sich der VOI als Ansprechpartner und Vermittler von Kontakten für Interessenten, die Lösungen rund um das Management von Dokumenten suchen.

Für Computershops oder PC-Fachhändler ohne Beratungsdienstleistungen scheint uns eine Mitgliedschaft wenig sinnvoll."

Dirk Bisping, Geschäftsführer des Berufsverband Selbständige in der Informatik e.V. (BVSI):

"Wir sind ein Interessenverband, der die speziellen Bedürfnisse selbständiger Berater abdeckt. Die Interessen dieser Berufsgruppe gehen zum Teil mit denen anderer Gruppen, beispielsweise Systemhäusern, konträr. Aus diesem Grund nehmen wir nur noch selbständige Berater in unseren Verband auf."

Bernhard Rohleder, Geschäftsführer Fachverband Informationstechnik im VDMA und ZVEI:

"Systemhäuser sind im Fachverband Informationstechnik gut aufgehoben. Wir haben den Systemhäusern auch ein Vorstandsmandat reserviert. Es wird zur Zeit von Peter Broicher, dem Vorsitzenden der Geschäftsführung von Softlab, wahrgenommen. Für reine PC-Fachhändler, deren Business überwiegend der Verkauf von IT ist, macht eine Mitgliedschaft keinen Sinn.

Im Fachverband Informationstechnik treffen Systemhäuser die großen IuK-Anbieter. Wir stellen hier eine Kontaktplattform, über die sich ein vertrauensvoller Gedankenaustausch pflegen läßt. Darüber hinaus haben wir Foren wie Messepolitik, Urheberrecht oder Electronic Business eingerichtet, die für Systemhäuser von großem Wert sein können.

Außerdem bieten unsere 18 Servicezentralen den Systemhäusern eine kostenlose Rechtsberatung, ganz aktuell zum Beispiel hinsichtlich

der neuen Regelungen zur Scheinselbständigkeit und der Jahr-2000-Umstellung. Und wir veranstalten kostenlose Workshops zu brennenden Fragen."

Johannes Krüger, Geschäftsführer des Verbands der Softwareindustrie Deutschlands e.V. (VSI):

"Systemhäuser zählen bereits zu den Mitgliedern des VSI. Sofern PC-Fachhändler, Computershops und Bürohändler ihren Umsatz zu mindestens 50 Prozent aus dem Vertrieb von Standardsoftwareprodukten generieren, zählen auch diese Gruppen bereits zu den Mitgliedern des VSI. Reine Hardware-Fachhändler zählen nicht zur primären Zielgruppe.

Die genaue Leistungspalette des Verbandes läßt sich nur schwerlich mit ein paar Schlagworten zum Ausdruck bringen. Generell kann man sagen, daß sich die Aufgabenfelder des Verbandes in drei Hauptsegmente unterteilen lassen: Informationen und Services für seine Mitglieder, Initiativen und Aktionen zum Thema Anti-Piracy und Lobby-Arbeit."

Ulrich Schneider, Sprecher der Geschäftsführung des Bundesverbands Informations- und Kommunikations-Systeme e.V. (BVB):

"Wir versuchen, ein Netzwerk für die I+K-Branche aufzubauen. Uns sind daher alle Unternehmen willkommen, die dieses Netzwerk unterstützen und aktiv nutzen wollen. Unser Fokus liegt dabei auf den Dienstleistern und Systemhäusern. Wir bieten schnelle Informationen und verstehen uns als Plattform für Kooperationen und Partnerschaften, von der alle Mitglieder profitieren. In unseren

16 Arbeitskreisen und Fachgruppen bieten wir vielfältige Informationen zu Themen wie Marketing und Vertrieb, Networking oder Telekommunikation."

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