Beim Preis zehn Prozent unter dem Wettbewerb liegen

02.10.2000
Die LG Electronics Deutschland GmbH konnte ihren Monitorabsatz 1999 hierzulande verdoppeln. Auf der Cebit kündigt der koreanische Anbieter dann seinen Einstieg ins Projektorgeschäft an - und hat bereits seine Wettbewerber anvisiert.

Leises Auftreten ist nicht gerade Sache der Deutschland-Niederlassungen von koreanischen Mutterunternehmen. Wenn schon Eintritt in ein neues Marktsegment, dann auch richtig: "Wir gehen davon aus, dass 2000 rund 120.000 Projektoren in Deutschland über die Ladentheke gehen. Und davon wollen wir zehn Prozent verkaufen", verkündet Steffen John, jetzt Direktor für Vertrieb und Marketing bei LG in Willich.

Auch die Wettbewerber, denen man die angepeilten zehn Prozent abjagen will, stehen bereits fest: "Mit unseren vier Modellen treten wir hier in Konkurrenz zu NEC, ASK und Hitachi. Beim Preis werden wir zirka zehn Prozent günstiger sein als die genannten Unternehmen - bei vergleichbaren technischen Daten", so John weiter. Und einen weiteren technischen Vorteil führt der Vertriebschef ins Feld: "Unsere Projektoren sind derzeit die leisesten Geräte im Markt, weil LG auf eine eigene Lüftungstechnik zurückgreifen kann."

John, der neuerdings die Verantwortung für Marketing und Vertrieb der Deutschland-Niederlassung trägt, ist nicht umsonst die Treppe hochgefallen. Immerhin hat er als Vertriebsmanager im vergangenen Geschäftsjahr nicht nur die Vorgaben des Mutterkonzerns erfüllt, sondern lag nach seinen Angaben 13 Prozent über den Zielen: "Wir haben mit unseren Markenmonitoren einen Umsatz von 121 Millionen Mark erzielt, 38 Millionen mit CD-ROM-Laufwerken und rund 30 Millionen Mark mit No-Brand-Monitoren, wobei das kein Geschäftsfokus mehr war", berichtet John. 1998 verkaufte der Hersteller 145.000 Brand-Monitore, im letzten Jahr waren es 245.000 Einheiten. Entsprechend hoch liegt die Messlatte für das gerade begonnene Geschäftsjahr: 400 Millionen Mark Umsatz mit allen Geschäftsbereichen soll die Willicher Mannschaft erzielen und 400.000 Monitore verkaufen.

Systemhauskonzept soll Umsätze weiter liften

Wie hat man denn eine Verdopplung des Absatzes im hartumkämpften Monitorgeschäft erreicht? "Eine neue Strategie - weg vom Billiganbieter aus Korea -, sehr gutes Personal und eine Erweiterung unserer Vertriebskanäle um das Systemhauskonzept und Abschlüsse mit Retail-Fokuspartnern wie Media-Markt und Saturn", erläutert John seinen Erfolg. Alleine vom seit November eingeführten Systemhausprogramm - hier will der Hersteller mit den zwölf Top-Playern zusammenarbeiten - erwartet der Vertriebsdirektor für das laufende Jahr 40 Millionen Umsatz. "Besonders setzen wir auf den Flatron als Flaggschiff mit vier Jahren Garantie für das Geschäft mit den Systemhauspartnern. Wir rechnen mit einem Absatz von 40.000 bis 50.000 CRT-Einheiten über diesen Kanal", schätzt Meinhard Gerbes, neuer Verkaufsleiter Systemhaus bei LG.

Das Produkt Flatron ist zwar in der LG-Produktpalette das Vorzeigegerät, allerdings kam es im letzten Jahr als auch im Januar/Februar immer wieder zu Lieferengpässen. "Das lag an einer höheren Nachfrage als wir erwartet hatten. Ab dem 24. Februar haben wir das wieder im Griff und werden dann in Deutschland 25.000 Stück monatlich ausliefern können", versichert John. (ch)

www.lge.de

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