Die Chancen für eine Rettung des insolventen Handy-Herstellers BenQ Mobile tendieren gegen Null, nachdem der letzte bekannte Interessent seine Kaufabsichten zurückzog. Ursprünglich hatte die Hamburger Bacoc-Gruppe mitgeteilt, bis zum 19. Januar ein konkretes Angebot vorlegen zu wollen, auf die entsprechenden Unterlagen wartete Insolvenz-Verwalter Martin Prager hingegen vergeblich. Wohl auch deshalb zeigte er sich von der aktuellen Entwicklung wenig überrascht. Laut Bacoc-Chef Stefan Baustert habe die Zeit eine große Rolle gespielt, demnach seien bereits wichtige Mitarbeiter von BenQ Mobile abgewandert. Abenteuerlich klingt diese Erklärung dennoch, schließlich habe das Unternehmen laut Prager mehr als zwei Monate Zeit gehabt, um ein Angebot abzugeben.
Die Chancen auf eine Weiterführung des Betriebs sind damit deutlich gesunken. Erst vor zwei Wochen hatte auch eine deutsch-amerikanische Investorengruppe um Ex-Dailmer-Manager Hansjörg Beha ihr Angebot zur Übernahme zurückgezogen, nachdem keine Einigung zur Finanzierung zustande kam. Unterdessen wurde bereits mit der Veräußerung von Unternehmenswerten begonnen. So übernahm kürzlich der Reparatur-Dienstleister Combase das Anlagevermögen der BenQ Mobile-Tochter Inservio, die mit dem weltweiten Service für Mobiltelefone von Siemens, BenQ-Siemens und BenQ betraut ist.