Cancom-Chef Weinmann muss Apple-Center-Plaketten entfernen

01.04.2003
Mehr als Kopfschütteln hat Klaus Weinmann, Vorstand der Cancom IT Systeme AG, kaum noch übrig, betrachtet er das derzeit mal wieder von der europäischen Apple-Zentrale in Paris ausgehende Treiben. Europa-Statthalter Pascal Cagni hat unter anderem den europaweit größten Apple-Händler Cancom dazu aufgefordert, sämtliche Apple-Center-Logos in den 20 Filialen des Systemhauses bis zum heutigen Tag zu entfernen. Der Grund: Nur noch "Shop-orientierte“ Partner dürfen sich nach Aussage Weinmanns künftig mit dem Etikett "Apple-Center“ schmücken. Die Cancom-Außenstellen erfüllen diese Vorgabe aber nicht.

Mehr als Kopfschütteln hat Klaus Weinmann, Vorstand der Cancom IT Systeme AG, kaum noch übrig, betrachtet er das derzeit mal wieder von der europäischen Apple-Zentrale in Paris ausgehende Treiben. Europa-Statthalter Pascal Cagni hat unter anderem den europaweit größten Apple-Händler Cancom dazu aufgefordert, sämtliche Apple-Center-Logos in den 20 Filialen des Systemhauses bis zum heutigen Tag zu entfernen. Der Grund: Nur noch "Shop-orientierte“ Partner dürfen sich nach Aussage Weinmanns künftig mit dem Etikett "Apple-Center“ schmücken. Die Cancom-Außenstellen erfüllen diese Vorgabe aber nicht.

Wer also beispielsweise nicht sechs Tage in der Woche die Produkte des Herstellers in einem Ladengeschäft anpreist und nicht genügend Schaufensterfläche bietet, hat diesen Status längste Zeit gehabt, so der Cancom-Chef weiter. Weinmann schätzt, dass in Deutschland rund die Hälfte aller Apple-Partner von dieser Direktive betroffen ist. Die Absicht dahinter ist ihm klar: Der Computerfabrikant will mehr Ladengeschäfte sehen, die Händler sollen investieren. Apple-Shops nach amerikanischem Vorbild mögen auch Europas Flaniermeilen säumen. Doch ohne Weinmann. "Das ist nicht unsere Spielwiese - wir bedienen Geschäftskunden."

Ihm persönlich mache der Verlust der Apple-Center-Plakette für die Filialen nicht viel aus, so der Systemhaus-Vorstand gegenüber ComputerPartner, schießlich werbe man sowieso nicht aktiv damit. Doch dieses Gebaren zeige mal wieder deutlich, wie Apple mit seinen Partner umgehe. Er ist sich sicher, dass diese Entscheidung erneut für reichlich Unmut bei den Händlern sorgen wird. Denn erst vor rund einem halben Jahr hatte es sich Apple gründlich mit seiner Händlerschaft verscherzt, nachdem der Hersteller seinen Partnern ein neues Vertriebs- und Marktingprogramm überstülpte, das Weinmann gar als "Knebelvertrag“ titulierte (ComputerPartner berichtete).

Für den Cancom-Obersten ist klar, warum es immer wieder zu diesem Ungemach kommt. "Herr Cagni sitzt in Paris und ist umgeben von französischen Managern. Dass die allesamt keine Ahnung vom deutschen Markt haben, braucht einen nicht zu wundern“, zeigt Weinmann sein Unverständnis. "Wann merken die endlich, dass wir hier ganz andere Bedürfn haben?“

Immerhin konnte Weinmann verhindern, dass auch in die Cancom-Zentrale in Jettingen-Scheppach den Apple-Center-Status verliert. Zwar hat der dort befindliche "Mini-Shop“ keine sechs Tage in der Woche offen, doch Weinmann spielte einen Trumpf aus: "Größere ’Fensterflächen’ hat in ganz Europa ja wohl niemand zu bieten, oder?“ Dem wollte Apple nicht widersprechen. (cm)

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