Cancom: Mitarbeiter müssen Gürtel enger schnallen

04.09.2003
Nach Umsatzeinbrüchen im ersten Halbjahr schreibt Cancom rote Zahlen. Das Management hofft dennoch, Entlassungen vermeiden zu können.

Das in Jettingen-Scheppach angesiedelte Systemhaus Cancom IT-Systeme AG wird stark gebeutelt. Nachdem der europaweit größte Apple-Händler im ersten Halbjahr seines Geschäftsjahres 2003 einen deutlichen Umsatzrückgang hinnehmen musste und beim Ergebnis vor Steuern sogar tiefrote Zahlen schreibt, sah sich das Management zu einschneidenden Maßnahmen gezwungen, um die Ertragslage wieder zu stabilisieren. Verschärft habe sich jetzt die ohnehin schwierige Situation noch durch Lieferprobleme des Herstellers Apple, heißt es.

Der Vorstand des Unternehmens sieht sich unter anderem gezwungen, seine Personalkosten zu reduzieren. Da die Verantwortlichen aber mit einer deutlichen Marktbelebung gegen Jahresende rechnen, die vornehmlich auch durch die Einführung der neuen Apple-PowerMac-G5-Generation hervorgerufen werden soll, möchte der Vorstand auf den Abbau von Arbeitsplätzen verzichten.

Vielmehr wurde den Mitarbeitern vorgeschlagen, freiwillig, sozialverträglich und zeitlich begrenzt auf einen Teil ihres Lohns zu verzichten. Nach Auskunft des Vorstandsvorsitzenden Klaus Weinmann haben sich 98 Prozent der Cancon-Mitarbeiter dazu bereit erklärt.

Auch der Vorstand und der Aufsichtsrat tragen ihr Scherflein dazu bei. Den Mitarbeitern wurde im Gegenzug unter anderem versprochen, dass 25 Prozent aller Gelder, die über dem Plangewinn 2004 liegen, an sie ausgeschüttet werden.

Wie ein Cancom-Sprecher gegenüber ComputerPartner betont, sei das Unternehmen nicht von einer Insolvenz bedroht. Das Management hofft, dass es - begleitet von zusätzlich flankierenden Maßnahmen zur Kostensenkung - das Systemhaus auf diese Weise aus der Krise führen kann. (cm)

www.cancom.de

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