Cargo-Schifffahrt: Überkapazitäten könnten die Frachtkosten drücken - die Warenpreise auch

21.07.2006
Überkapazitäten kennt nicht nur die IT-Industrie. Davon bedroht ist auch die internationale Containerschiffahrt, so Taiwan Ratings, ein Ableger von Standards and Poor's. Das bedrohe das Tarifgefüge für die Frachtkosten.

Überkapazitäten kennt nicht nur die IT-Industrie. Davon bedroht ist auch die internationale Containerschiffahrt, so Taiwan Ratings, ein Ableger von Standards and Poor's. Das bedrohe das Tarifgefüge für die Frachtkosten.

Den global operierenden Unternehmen dürfte das nur recht sein. Ob mit den erwarteten günstigeren Frachtkosten auch die Preise für Waren aus Übersee sinken, wird sich aber erst noch zeigen müssen. Ein Großteil der IT- und CE-Hardware-Produkte kommen per Seefracht aus Ostasien nach Europa.

Laut der Beratungsfirma Drewry Shipping Consultant sollen die globalen Conatiner-Kapazitäten 2006 um 16,1 Prozent, 2007 um 13,8 Prozent und 2008 um 14,7 Prozent wachsen. Erst 2009 soll sich das Wachstum auf 2,3 Prozent verlangsamen.

2005 ist die weltweite Containerschiffflotte um 13 Prozent auf 9,3 Millionen TEU-äquivalente Container (1 Teu= 20 Fuß oder 33 Kubikmeter) gewachsen. 35 Prozent der weltweiten Containerfrachtabwicklung soll bereits in ostasiatischer Hand sein. Zu den Größten in Ostasien zählen die Taiwan-Unternehmen Evergreen (Nummer 4 weltweit), Yang Ming und Wan Hai.

Wegen des enormen Marktpotentials in China und der möglichen Öffnung Taiwans für direkte Schifffahrtsverbindungen haben sie bereits begonnen, in China zu investieren oder Allianzen zu bilden.

Gerade erst vor zwei Tagen hat Taiwan den ersten Cargo-Non-Stop-Flug nach Shanghai zugelassen. Gesetze aus 50 Jahren streng antikommunistischer KMT-Herrschaft (Nationalpartei, 1998 abgelöst) verboten bisher direkte Post-, Schifffahrts- und Flugverbindungen nach China. (kh)

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