CeBIT: Absolventenmangel gefährdet IT-Standort Deutschland

08.03.2006
Die seit zwei Jahren rückläufigen Anfängerzahlen in technischen Studiengängen könnten dazu führen, dass Unternehmen IT-Standorte ins

Die seit zwei Jahren rückläufigen Anfängerzahlen in technischen Studiengängen könnten dazu führen, dass Unternehmen IT-Standorte ins Ausland verlagern. Dies teilte Willi Fuchs, Direktor des Vereins Deutscher Ingenieure (VDI) anlässlich der CeBIT mit.

Bei der heute vorgestellten VDI-Umfrage unter 1.600 technischen Fach- und Führungskräften zu den Stärken und Schwächen des Deutschen IT-Standorts waren 78 Prozent der Meinung, die Standortverlagerung stelle bei weiter ausbleibenden Studienanfängern und den daraus resultierenden Absolventenschwund in technischen Disziplinen die größte Gefahr dar.

Als IT-Länder der Zukunft sehen die befragten Experten Indien (30 Prozent) vor China (26 Prozent) und den USA (20 Prozent). Auf Platz vier folgt Deutschland mit 10 Prozent der Stimmen. "Ein wichtiger Grund für diese Reihenfolge sind wohl die ausreichend vorhandenen Fachkräfte in diesen Ländern", sagte Fuchs. Alles in allem gaben die Befragten dem IT-Standort Deutschland die Schulnote "2,8".

Als derzeit größten Nachteil des IT-Standorts Deutschland sahen 59 Prozent der technischen Fach- und Führungskräfte die fehlende politische Innovationsförderung in Deutschland an. "Der Anteil an Forschung und Entwicklung ist besonders im Mittelstand noch nicht ausreichend. Die richtigen staatlichen Ausgaben in F&E fördern den gesamten Technikstandort, wie das Beispiel Mikrosystemtechnik zeigt. Hier ist Deutschland mittlerweile Weltmarktführer, ganz massiv durch staatliche Unterstützung", so Fuchs.

52 Prozent vermissen ferner die Bereitstellung von genügend Risikokapital im Inland. Als deutlichen Standortvorteil hingegen empfinden 78 Prozent der Befragten die Qualität des technischen Ausbildungssystems und 75 Prozent die hervorragende technische Infrastruktur im eigenen Land. (haf)

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