Cenit will am Frankfurter Neuen Markt Weichen für weiteres Wachstum stellen

24.04.1998

STUTTGART: Die Stuttgarter Cenit AG Systemhaus plant für Anfang Mai den Gang an den Neuen Markt der Frankfurter Börse. Mit diesem Schritt will der weltweit größte Anbieter von Catia-/ Cadam-Software der IBM seine weitere Expansion sicherstellen.Die Wachstumsbremse Eigenkapital lösen" - so lautet nach Vorstand Falk Engelmann eines der vorrangigen Ziele, die Cenit mit dem Gang in den Frankfurter Neuen Markt verfolgt. Der Vorstandsriege der erst vor wenigen Tagen umfirmierten Aktiengesellschaft gehören neben Engelmann Norbert Fink, Rüdiger Passehl, Hubertus Manthey und Andreas Schmid an.

Operativer Gewinn um 115 Prozent geklettert

Im zurückliegenden Geschäftsjahr stieg der Umsatz der Cenit AG um etwa 25 Prozent von 62,4 auf 78,2 Millionen Mark. Damit gelang es den Stuttgartern zwar nicht, an die Rekordjahre 1995 und 1996 mit Umsatzsteigerungen um die 100 Prozent anzuschließen. Der operative Gewinn wuchs jedoch überproportional um fast 115 Prozent auf knapp drei Millionen Mark (1996: 1,4 Millionen).

Das Systemhaus, das vor allem auf computergestützte Konstruktions- und Fertigungslösungen (CAD/ CAM) - vorwiegend für die Automobilindustrie - spezialisiert ist, verzeichnete 1997 in allen Geschäftsfeldern Steigerungsraten. Neben CAD/ CAM-Lösungen haben die Stuttgarter auch High-end-Server im Unix- und NT-Bereich, Workflow- und Dokumenten-Management-Systeme sowie Professional Services (Internet/ Intranet-Lösungen) auf der Angebotspalette.

Im Zuge der Umwandlung des Unternehmens in eine AG wurde bereits Ende März eine Kapitalerhöhung von 2,5 auf 3,5 Millionen Mark vorgenommen. Mit dem Gang an den Frankfurter Wertpapiermarkt ist nun eine weitere Aufstockung des Kapitals um 1,5 Millionen Mark vorgesehen.

Cenit wird von einem Bankenkonsortium unter Führung der DV-Bank an die Börse begleitet. Im Bookbuilding-Verfahren werden vom 28. bis 30. April bis zu 400.000 Stammaktien im Wert von fünf Mark offeriert, die bereits für 1998 dividendenberechtigt sind. Die erste Notierung ist für den 6. Mai vorgesehen.

Vom "Going Public" erwarten die fünf ehemaligen IBM-Ingenieure, daß ausreichend Kapital in die Unternehmenskasse gelenkt wird, "um in den nächsten Jahren nachhaltig zu wachsen" (Engelmann). Dem Vorstand zufolge ist für die Zukunft auch an Akquisitionen gedacht. Einzelheiten dazu werden allerdings noch unter Verschluß gehalten. Im zurückliegenden Geschäftsjahr kaufte das Stuttgarter Systemhaus jedoch bereits die Zehn-Prozent-Beteiligung von IBM am Unternehmen zurück.

Genaue Pläne liegen dagegen zum Unternehmenswachstum vor. Engelmann zufolge hat Cenit in diesem Geschäftsjahr die 100-Millionen-Umsatzmarke ins Visier genommen. Auch das Betriebsergebnis soll überproportional wachsen. Parallel dazu ist vorgesehen, die Belegschaft von derzeit 235 Mitarbeiter auf etwa 265 Beschäftigten aufzustocken. (god)

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