Changemanagement: Bilder zerstören und neue entwerfen

29.10.2007
Von Elke Pfeifer-Nagel

Nach jedem Abschied folgt ein Neuanfang

Dann bittet der Trainer die Führungskräfte, ihr Bild einem Kollegen zu geben. Dafür erhalten sie dessen Bild. Erst danach erläutert der Trainer, was mit den Bildern geschehen soll. Die Führungskräfte sollen die Bilder ihrer Kollegen in zehn Teile schneiden. Dies stößt meist auf Widerspruch: "So ein schönes Bild kann man doch nicht einfach kaputt machen." oder "Das wollte ich mit nach Hause nehmen." Mit dieser Methode erleben die Führungskräfte hautnah, was es bedeutet, wenn etwas zerstört wird, was man lieb gewonnen hat. Eine Erfahrung, die sie und ihre Mitarbeiter bei der anstehenden Umstrukturierung auch machen werden. Bei Veränderungen gilt es, sich von lieb gewonnenen Abläufen, Verhaltensmustern und eventuell sogar von Kollegen zu verabschieden.

Der nächste Schritt: Die Führungskräfte bekommen fünf Teile ihres Bildes zurück und sollen daraus ein neues Bild entwerfen. Wie sie dabei vorgehen und welche Utensilien sie hierfür zusätzlich nutzen, bleibt ihnen überlassen - ähnlich wie beim Umstrukturieren ihres Verantwortungsbereichs, wenn beim erneuten Zusammenfügen der Teile einige hinzugefügt und andere weggelassen werden. Die Übung soll die Niederlassungsleiter ermutigen, von ausgetretenen Wegen abzuweichen. Sie sollen zudem erkennen: Auch etwas anderes als das Gewohnte kann schön, interessant oder spannend sein.

Zudem sollen die Führungskräfte Verantwortung für die eigenen Handlungen übernehmen. Denn für das von ihnen geschaffene neue Bild sind nur sie verantwortlich, nicht etwa die Geschäftsleitung, die Umstände oder die unmotivierten Mitarbeiter, die im Alltag oft als Ausflüchte dienen, wenn Ziele nicht erreicht werden.

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