Der Name Siemens gilt etwas in der Welt. Auch in China. Dort heißt das Unternehmen Ximenzi, zu Deutsch "Tor zum Westen". In jüngster Zeit schießen dort aber immer mehr Unternehmen hoch, die sich Dongmenzi, "Tor zum Osten" nennen. Manche sind so erfolgreich, dass sie Siemens schon Konkurrenz machen.
Solche Verballhornungen kennt man auch aus Taiwan. Sicherlich kein Zufall oder Versehen ist, dass sich der zweitgrößte Notebook-Auftragsfertiger Compal genannt hat. Da man sich nicht ins Gehege kommt, scheinen weder Compaq noch Hewlett-Packard sich daran gestört zu haben. Denn Compal gehörte und gehört bei beiden zu den wichtigsten Lieferanten.
Die chinesische Haier Group, seit 2005 größter Haushaltgerätehersteller der Welt, verdankt ihrem Namen einem Joint-Venture mit dem Kühlschrankanbieter Liebherr. Auch da gab oder gibt es wohl kaum Verwicklungen. Bei vielen anderen Unternehmen oder Produktnamen schon.
Teils liegt es an einem fehlenden Unrechtsbewusstsein, aber vielfach tun sich die Chinesen auch wirklich schwer, möglichst englisch beziehungsweise europäisch klingende Namen zu finden.
Es gibt aber auch Ausnahmen. Acer (chinesisch: Hongji) zum Beispiel leitet sich von dem lateinischen Wort für Ahorn, spitz, scharf oder tatkräftig ab. Bei Benq (chinesisch: Mingji), der englische Namen steht für "Best Equipment and Quality", hat man sich wohl eher von Compaq ("Compatibility and Quality") leiten lassen.
Hon Hai Precision Industry, der weltgrößte Auftragsfertiger für ITK-Produkte schlechthin, hat sich einen besonders schlauen englischen Markennamen ausgedacht. Der lautet nämlich Foxconn.