Chinesische Zensur: Cisco, Google und Microsoft schwänzen US-Kongressanhörung

02.02.2006
Vier Tech-Unternehmen, darunter auch Yahoo, sind in den USA wegen Mittäterschaft bei der chinesischen Zensur der öffentlichen Kritik ausgesetzt. Cisco, Google und Microsoft weigerten sich gestern, vor dem Menschenrechtsausschuss des US-Kongresses auszusagen.

Vier Tech-Unternehmen, darunter auch Yahoo, sind in den USA wegen Mittäterschaft bei der chinesischen Zensur der öffentlichen Kritik ausgesetzt. Cisco, Google und Microsoft weigerten sich gestern, vor dem Menschenrechtsausschuss des US-Kongresses auszusagen.

Microsoft (MSN), Google und Yahoo wird vorgeworfen, sich bei ihren jeweiligen Suchmaschinen der chinesischen Zensuranforderungen unterworfen zu haben. Yahoo wurde sogar beschuldigt, bei der Verhaftung des chinesischen Journalisten Shi Tao mitgewirkt zu haben. Tibetische Studenten haben Ende Januar gegen Google vor dessen Headquarter demonstriert.

Daraufhin hat der republikanische Kongressabgeordnete Chris Smith aus New Jersey für den 15. Februar 2006 eine Anhörung nicht nur zu Googles Chinaaktivitäten, sondern zu allen US-Suchmaschinenenanbietern auf dem chinesischen Markt beantragt. Blogger haben das Logo von Google zu "Gagged" (geknebelbt) verändert.

Gegen den Netzwerkriesen Cisco geht der Vorwurf, dass er den chinesischen Behörden beim Aufbau des sogenannten "Polizeinetzes" geholfen habe.

Die Anhörung vom 31. Januar war keine Pflichtveranstaltung, wenn die Unternehmen aber am 15. Februar fernblieben, müssten sie laut Smith unter Androhung von Strafen mit Vorladungen rechnen. Microsoft, Cisco und Google haben ihre Anwesenheit bereits zugesagt, Yahoo hat auf Berichte der Nachrichtenagentur AP nicht reagiert. (kh)

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