Wie Reseller mit Cloud-basierten Security-Services bei ihren Kunden punkten können, das erläutert Arne Ohlsen, Senior Product Marketing Manager DACH bei Blue Coat Systems.
Foto: Blue Coat Systems
Obwohl mittlerweile so gut wie jeder Arbeitsplatz-PC in Unternehmen mit einem Virenscanner ausgestattet ist - und auch Personal Firewalls dort mehr und mehr Verbreitung finden - nimmt die Zahl der Malware-Infektionen von Firmen-PCs weiter zu. Die Gründe dafür sind vielfältig: Rein statistisch erscheint beispielsweise alle 0,9 Sekunden neue Malware. Virenscanner haben also faktisch gar keine Chance, immer auf dem neuesten Stand zu sein. Dasselbe Schicksal ereilt auch URL-Filter in Personal Firewalls oder in traditionellen Internet-Proxys, die mit statischen URL-Datenbanken arbeiten. Denn auch hier ist der Schutz de facto nur so gut wie das letzte Signaturen-Update - und selbst dies ist zum Teil schon überholt, wenn es an die Benutzer verteilt wird.
Um mit der heutigen Dynamik der Cyberkriminellen mithalten zu können, müssen Unternehmen daher größere Geschütze auffahren - wie beispielsweise einen Community-basierten kollaborativen Abwehrdienst aus der Cloud. Der Vorteil hierbei: Ruft nur ein Mitglied der Community eine neu infizierte Webseite auf, schützt der Dienst umgehend alle anderen Mitglieder, sobald er die Infektion erkannt hat. Da jede aufgerufene URL online von dem Cloud-Dienst kategorisiert wird, gibt es hier im Vergleich zu statischen Datenbanken keine Verzögerung mehr - und somit auch keine Schutzlücken.
Vorteile der Cloud für Partner
Bislang war diese Art von Sicherheit vor allem Nutzern in größeren Niederlassungen oder in der Unternehmenszentrale vorbehalten. Denn dort kommen typischerweise dedizierte Appliances am Internet-Gateway zum Einsatz, die hier Richtlinien zur Internetnutzung durchsetzen und gleichzeitig alle angeforderten URLs mit einem zentralen Cloud-Sicherheitsservice abgleichen. Für Nutzer in kleinen Außenstellen oder Home-Offices ist der Einsatz einer solchen Appliance jedoch meist nicht wirtschaftlich. Daher empfiehlt sich für diese Zielgruppe ein direkter Zugang zu einem entsprechenden Web-Sicherheitsdienst.
Ein Appliance-ergänzender Cloud-Service für Websicherheit eröffnet Partnern neue interessante Möglichkeiten. Konnten sie bislang beispielsweise gerade kleinere Accounts nicht bedienen, da eine dedizierte Appliance dort zu teuer gewesen wäre, haben sie jetzt für jede Kundengröße eine passende Lösung im Portfolio. Größere Organisationen mit vielen Außenstellen werden dabei auch zu schätzen wissen, dass sie weiterhin ein zentrales Reporting, zentrale Richtlinien und eine zentrale Administration erhalten - egal ob ihre Mitarbeiter gerade hinter einer Appliance oder über den Cloud-Service ins Internet gehen. Und auch bei den Einnahmen haben cloud-basierte Dienste ihre Vorteile. Denn da sie durch ihre Abonnement-Form laufend Umsätze generieren, erhalten auch die Vertriebspartner entsprechend kontinuierlich ihren Anteil.
Und schließlich lassen sich potentielle Kunden von einem guten Produkt am besten überzeugen, wenn sie es eine Zeitlang kostenlos über ihren Partner testen konnten. Im Gegensatz zu Appliances, die meist eine Vor-Ort-Installation erfordern, ist eine Evaluation eines Cloud-basierten Dienstes in wenigen Minuten mit ein paar Mausklicks möglich. Zeigt dann das entsprechende Reporting nach ein paar Wochen auf, welche Malware der Cloud-Service von den Rechnern der Mitarbeiter ferngehalten hat, ist der Kunde meist schon überzeugt. (rw)