Consulting-Systemhaus Datecom GmbH

09.03.1998

DUISBURG: Unternehmensberatungen können betriebswirtschaftlich beraten, aber ihre Vorschläge nicht in Software- und Netzwerklösungen umsetzen. Systemhäuser haben dieses technische Know-how, aber oftmals nur geringe betriebswirtschaftliche Kompetenz. Das Consulting-Systemhaus Datecom GmbH verbindet personell und konzeptionell beide Komponenten.Die Datecom GmbH in Duisburg, seit über zehn Jahren im regionalen Markt tätig, kommt nach ihrer Kernkompetenz aus den Bereichen Netzwerktechnik und Connectivities. Aber vor einem knappen Jahr hat sich Firmengründer Uwe Freikamp mit Iris Lück als weiterer Geschäftsführerin eine betriebswirtschaftliche Expertin ins Boot geholt. "In einem operativen Marketing- und Vertriebsplan haben wir das Basiskonzept für eine mittelfristige Unternehmensplanung festgelegt", skizziert Lück den ersten Schritt. In diesem Konzept hat die Diplom-Betriebswirtin Zielsetzung, Zielmärkte und Aktivitäten des Unternehmens festgelegt.

Analyse der Technologien

Die Positionierung als Consulting-Systemhaus resultiert neben der historisch gewachsenen Struktur auch aus einer intensiv betriebenen Marktforschung: Welche Technologien sind morgen entscheidend, wie werden Technologien heute verkauft? Wie steht es um die Kundenzufriedenheit, wie präsentieren sich Mitbewerber aus der Region?

Erkenntnis dieser Analyse: Der Kunde steckt in einer Misere. Auf der einen Seite bekommt er eine betriebswirtschaftliche Beratung, auf der anderen ein EDV-Netzwerk. Bei der Zusammenführung der zwei Komponenten wird er aber alleine gelassen. "Jeder betriebswirtschaftliche Aspekt muß auf einer funktionierenden EDV-Lösung basieren, sonst können die betriebswirtschaftlichen Leistungsgrößen nicht verbessert werden", betont die Datecom-Geschäftsführerin.

Optimierung des informationsflusses

"Unser Motto ist: Den Kunden nicht nur zu beraten und mit ihm gemeinsam zu planen, sondern Lösungen zu schaffen, die sich für sein Unternehmen betriebswirtschaftlich rechnen", bringt Lück ihr Konzept auf den Punkt. Mit einem Fünf-Stufen-Plan gehen die Duisburger daran, für jeden Kunden eine passende Lösung zu realisieren. Zunächst wird eine Ist-Analyse durchgeführt. "Wir stellen fest, welche Hard- und Software eingesetzt wird, welche Schnittstellen zwischen den einzelnen Abteilungen bestehen und wie Prozesse im Sinne einer höheren Wirtschaftlichkeit optimiert werden können", beschreibt die Betriebswirtin den ersten Schritt.

Darauf basierend, erstellen die Datecom-Experten ein Soll-Konzept mit einem Rahmenvorschlag, innerhalb welchen Zeitraums in verschiedenen Phasen in den einzelnen Abteilungen die Lösung realisiert werden soll. Es wird zum Beispiel für den Bereich Dokumentenmanagement/Elektronische Archivierung festgestellt, welche Informationen dokumentiert weitergegeben und verarbeitet werden müssen, um den Informationsfluß im Unternehmen zu beschleunigen und zu optimieren. Erst danach kommt "unterstützend und übergreifend die Auswahl der Hardwareplattform" ins Spiel. Entscheidend sei dabei, "branchenorientiert vorzugehen" und innerhalb einer Branche auf die unterschiedlichen Anforderungen und Problematiken der verschiedenen Marktbeteiligten - etwa Hersteller, Großhändler, Einzelhändler - einzugehen.

Kundennutzen steht im Mittelpunkt

Nach dieser gründlichen Vorbereitungsphase wird das Angebot erstellt und verabschiedet. "Um dem Kunden eine Investitionssicherheit zu geben", so Lück, wird die Lösung im Praxistest auch den Mitarbeitern des Unternehmens präsentiert. "Erst wenn die Mitarbeiter eine Lösung mit tragen, können die betriebswirtschaftlichen Eckdaten wirklich optimiert werden", betont die Geschäftsführerin.

Auch in der Installationsphase werde mit Service- und Wartungsverträgen weiter beraten, "das spiegelt das Selbstverständnis unseres Hause wider". Ebenso wie das Schulungs- und Seminarprogramm, das die Duisburger ihren Kunden anbieten. Mit Unterstützung der Hersteller will Datecom "unterschiedliche Thematiken der Informations- und Kommunikationsindustrie auf den Punkt bringen". Kundenbindung schaffen, ist dabei ein Ziel, aber auch "Kompetenz und den Weitblick für Änderungen in dieser schnellebigen Branche zu demonstrieren".

Dazu gehört auch, Informationen an Kunden weiterzugeben. Zum Beispiel Aufklärung darüber, was Dokumentenmanagement und elektronische Archivierung sind und welche Vorteile ein Unternehmen durch den Einsatz gewinnen kann. "Konkret machen wir auch eine kundenbezogene Kosten-Nutzen-Rechnung in Form eines Pflichtenheftes, um deutlich zu machen, welche Einsparpotentiale ein Dokumentenmanagement-System im Vergleich zum klassischen Papiermanagement bringt", verdeutlicht die Geschäftsführerin.

Mit Händlern quer durch Deutschland arbeitet Datecom in Teilbereichen zusammen. "Kompetenzen aufteilen und Stärken mixen", ist Zweck dieser Händlerunion. Die Partner aus Nordrhein-Westfalen können bei Logistikproblemen weiterhelfen, der süddeutsche Partner, die Brügelmann AG, ist bestens vertraut mit kaufmännischen und netzwerkbasierten Softwarelösungen, und Datecom ist stark in Marketing, Consulting und Netzwerktechnik. Die Kooperation mit weiteren Systemhäusern wird ebenso angestrebt wie ein gleicher Lieferantenstamm, um auch "Einkaufsmacht in die Waagschale zu legen". Datecom setzt auf Markenhersteller, "weil von der Beratung über die Produktlösung bis zum Servicepaket nicht nur alles aus einer Hand kommen soll, sondern auch in einer einheitlichen Qualität".

Mit dem Kopierer- und Druckerhersteller Konica arbeiten die Duisburger eng zusammen. Für das komplette Rhein-Ruhr-Gebiet wurde eine strategische Partnerschaft geschlossen. Die Kunden sollen zukünftig gemeinsam beraten werden, und auch die Installation vor Ort wird zusammen durchgeführt. "Konica mit der Kompetenz für das Zukunftsthema digitales Drucken und Kopieren und wir mit der Kompetenz für Vernetzung", meint Lück, "das paßt hervorragend zusammen." Die Kundenklientel von Datecom rekrutiert sich aus den unterschiedlichsten Branchen und Bereichen. "Ein gesunder Mix an Kunden", findet Lück, lasse einen nicht von der wirtschaftlichen Entwicklung einer Branche abhängig werden.

Vertriebsexperte gesucht

Firmengründer Freikamp hält 75 Prozent der Geschäftsanteile. Er ist der Technikspezialist. 25 Prozent sind in den Händen von Geschäftsführerin Lück, die seit September 1997 dabei ist. Sie zeichnet schwerpunktmäßig für die Bereiche Consulting, Marketing und Öffentlichkeitsarbeit verantwortlich. Das Konzept, leitende Mitarbeiter am Unternehmen zu beteiligen, ist noch nicht voll verwirklicht. Zur Disposition stehen 25 Prozent der Unternehmensanteile, die Freikamp hält. Gesucht wird ein/e Geschäftsführer/in, der/die den Vertriebspart im Unternehmen übernimmt. Bis zum Ende des Geschäftsjahres (30.9.) werden die zwölf Datecom-Mitarbeiter noch zwei bis drei neue Kollegen bekommen. Dann sollen auch die anvisierten fünf Millionen Mark Umsatz erreicht sein. (ak)

Datecom-Geschäftsführerin Iris Lück: "Die individuelle Lösung für den Kunden muß dazu führen, daß er seine Kerngeschäftsprozesse

verbessern kann."

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