Consumer werden als erstes von neuen Technologien profitieren

02.03.2000
Das Internet ist heutzutage eine Art Gottvater für alles, so auch für den boomenden Mobile-Computing-Markt. Die Marktforscher der Gartner Group hauen ebenfalls in diese Kerbe.

Bereits jeder vierte verkaufte PC ist ein Notebook, lässt die Gartner Group in der aktuellen Studie "Mobile Devices, the Internet and Application-Requirements" verlauten. Das tragbare Gerät wandert zumeist in stark vertriebslastige Firmen, zunehmend auch in den Mittelstand. Ganz groß im Kommen - der regelmäßige Marktbeobachter ahnt es schon - sind Privatanwender, die vor allem eines wollen: Zugang zum Internet. Und weil Notebooks heute mit Desktop-Qualitäten aufwarten, bedarf es nicht mehr des Kaufs einer der vergleichsweise großen und sperrigen Kisten.

Jetzt geht’s andersherum

Während es bislang so war, dass neue Technologien zuerst von Business-Managern der höheren Ebene genutzt wurden, um dann langsam auch der breiten Masse zugänglich gemacht zu werden, rechnen die Marktforscher mit einer Umkehrung dieses Prozesses. Für die nächste Zeit werden zahlreiche neue Consumer-Geräte erwartet, die erst später ihren Weg in die Arbeitswelt finden, um letztendlich die Grenzen zwischen privater und geschäftlicher Anwendung verschwimmen zu lassen und somit allgegenwärtig zu sein.

Weil die Anwender auf fest installierte Geräte verzichten, um sich in das "Abenteuer" Internet zu stürzen, stattdessen lieber zu Smart Phones, PDAs, Organizern und Mini-Notebooks greifen, werden Internet-Service-Organisationen vermutlich ganz schön Kopfschmerzen bekommen: Eine zu große Zahl unterschiedlicher Betriebssysteme und Applikationen könnte die Verwirklichung ihrer Angebote erheblich erschweren. Eine weitere Herausforderung ist die nutzerfreundliche Ergonomie der Massenprodukte.

Die Gartner Group rechnet mit zahlreichen spezialisierten Geräten, die dank drahtloser Technologien wie Bluetooth eine Interoperabilität erlauben, die nicht auf physikalische Integration angewiesen ist. Für das Sprechen optimierte Handys und für das Schreiben bestimmte PDAs können dann bestens zusammenarbeiten und müssen doch keinen Kompromiss bei ihrer ureigensten Anwendung eingehen. Aber auch Multifunktionsgeräte werden erwartet, die - wie heute Notebooks - als Schlüsselwerkzeuge fungieren und durch spezialisierte Produkte ergänzt werden.

Wer dominieren wird

Zwar werde es für zahlreiche stark spezialisierte Geräte durchaus einen - allerdings begrenzten - Markt geben, doch nur wenige werden dominant sein. Was sie dazu mitbringen müssen? Sehr einfache Bedienung, optimierte Ergonomie und die gefragtesten Features. Sony mit seinem Designer-Notebook "Vaio" war hier der Wegbereiter für eine Vielzahl an neuen, extrem kundenorientierten und obendrein nett anzusehenden Notebooks. So haben die Kunden hier inzwischen eine echte Auswahl-Vielfalt. Außerdem ist die weitgestreute Verfügbarkeit von Software-Applikationen von großer Bedeutung. Basiert das Gerät auf Netzwerkverbindung, ist natürlich dessen Verbreitung und Geschwindigkeit ebenso wichtig.

Für glückliche Nutzer sorgen nach Meinung der Marktforscher auch kurze Vertriebswege. Durch mobile Mitarbeiter am Ende der Vertriebskette werde der Service verbessert und damit der Kunde zufriedener. Auch der Vertriebler selbst ist zufrieden, wenn er seine Arbeitszeit dank mobilem Gerät flexibler und effizienter gestalten kann und jederzeit Zugriff auf Informationen hat. (via)

www.gartnergroup.de

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